Am Sonntag
ging mit dem Gottesdienst im Berliner Dom der Bibeldialog für Prädikantinnen
und Prädikanten zum Thema Psalmen zu Ende. Wir haben auf Schwanenwerder getagt,
was vermutlich mit für die besonders harmonische und arbeitssame Atmosphäre
gesorgt hat. Etliche haben auf den Auswertungsbögen betont, wie sehr sie die
Dauer der Tagung schätzten, weil sie so intensiver als sonst möglich an den
Bibeltexten arbeiten konnten. Dass wir diesmal gar keinen freien Abend
vorgesehen hatten, haben einige gut gefunden, andere haben doch das Berliner
Zentrum etwas vermisst. Für Berliner Kultur der besonderen Art sorgte die
jüdische Kantorin Avitall Gerstetter (
https://www.facebook.com/avitall.cantor?fref=ts)
mit ihrem wirklich wundervollen Liederabend, der zugleich Konzert und
Information über die Psalmen im jüdischen Gottesdienst war. Das war ja unser
Thema: der Psalter als jüdisches Gebetbuch, das wir auch im christlichen
Gottesdienst nicht missen wollen. Psalmen können uns durch unser ganzes Leben
begleiten; sie sprechen zu uns, auch in Zeiten, in den wir zornig sind,
frustriert und bitter. Der Einstieg in den Psalter mit meiner Akademie-Kollegin Dr. Eva Harasta war ein guter Anfang: informativ und anschaulich mit Textbeispielen und zeit zum Fragen und Nachdenken. Nicht vergessen sollten wir ChristInnen aber, dass diese
Texte weit älter sind als das Christentum. Jesus betete Psalmen in größter Not
am Kreuz. Doch finden wir in den Psalmen nicht allein die Klage und Bitte,
sondern immer auch Lob und Dank. Auch das sollten wir nicht vergessen. Gott
loben und ihm danken zu können ist ein ebenso großes Geschenk wie unser Leid
und unsere Angst zu ihm bringen zu dürfen.
Our Bible dialogue on psalms ended yesterday with worship at Berlin Cathedral.
A highlight was the evening with Avitall Gerstetter, the first female cantor in
Germany. She explained and sang to us Psalms, and so gave us both a concert and
a lecture that spoke not just to the head but to the heart. That was our actual
topic: how can we Christians speak the psalms in our worship and not forget at
the same time that these texts are much older than Christianity. These texts
speak to us even in times when we are angry and bitter and yet teach us to
praise God and be thankful. Jesus prayed a psalm on the cross.
We don't want to - cannot - do without psalms in our worship; we have come
to see them as an essential part of it and often interpret them in a distinctly
Christian way. Maybe we just need to remember where they come from and treat
them with respect like a treasured guest from a tradition older than us.
Remembering is also in the centre of Avitall project “We will call out your
name” which is a comic book for children which tells the story of Avitall’s
grandmother and her sister, who died in a concentration camp. More on this blog:
http://www.tobidahmen.de/blog/we-will-call-out-your-name/
Danke für das Psalmgedicht! Vielleicht schicken ja auch andere Teilenhmende etwas. es wurde später ja noch mehr gedichtet.
AntwortenLöschenDas war sehr schön, beim Psalmen-Bibeldialog dabei zu sein. Danke für die Einladung! Herzliche Grüße, Eva Harasta
AntwortenLöschenIch war zum 4. Bibeldialog für Prädikanten. Immer wieder bereichernd waren die Begegnungen und der Austausch. Und es war wieder eine gelungene Auswahl der Bibeltexte/Psalmen die wir bearbeitet und auf uns wirken liessen.
AntwortenLöschenUnd dies in solch wunderbaren Umgebung auf Schwanenwerder.
Eugen Müller
Lieber Herr Müller, danke für ihre Rückmeldung. Ich würde mich über ein Wiedersehen im nächsten Jahr sehr freuen!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße aus Berlin.
Ihre
Tamara Hahn