26. März 2020

Evensong without the song - wieder ohne Lied

Auch diesen Donnerstag wollen wir die Bibeltexte und Gebet zum Evensong – der eigentlich im Berliner Dom gefeiert würde - mit Euch/Ihnen teilen.
Like last Thursday, we want to share Bible words and prayers for Evensong as we would have held it at Berlin Cathedral.
*** for Bible words and prayer in English, please scroll down.
Die Heilung des Gelähmten
Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit. Und es wurde ein Mann herbeigetragen, der war gelähmt von Mutterleibe an; den setzte man täglich vor das Tor des Tempels, das da heißt das Schöne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen. Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen. Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an! Und er sah sie an und wartete darauf, dass er etwas von ihnen empfinge. Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher! Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine Füße und Knöchel fest, er sprang auf, konnte stehen und gehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott. (Apostelgeschichte 3, 1-8). 6,25-34)
Wir beten: Gott, belebende Kraft, wir fühlen uns zurzeit eingeengt und gelähmt durch die Einschränkungen der Freiheit, die wir gerade erleben. Aus Angst vor Ansteckung gehen wir nur zögerlich in die Öffentlichkeit und halten uns an viele Schutzmaßnahmen.  Wir bitten dich, nimm uns an die Hand, dass wir verstehen, wo unsere Grenzen sind und was wir können und uns nicht von unserer Angst lähmen lassen. Du hast uns zur Freiheit berufen und wir dürfen in ihr wandeln. 
Gott, belebende Kraft, wir sind wie gelähmt in der Begegnung mit einander. Abstand ist die neue Nähe und wir sind bei manchen ganz froh, dass diese Regel gilt. Gern schränken wir unsere Freiheit ein, wenn wir manchem aus dem Weg gehen können. Wir bitten dich, nimm uns an die Hand, dass wir in den Grenzen, die wir gerade erleben, aufgeschlossen und neugierig für neue Formen der Begegnung bleiben. Du hast uns zur Freiheit berufen und uns Fantasie geschenkt, deine Liebe in dieser Welt zu leben, damit alle an dieser Freiheit teilhaben können.
Gott, belebende Kraft, in dieser Krise erstarren die Menschen in ihren Ländergrenzen. Regierungen finden allein Lösungen, der Blick für die Welt und damit auch für die Menschen am Rande der Gesellschaften geht immer mehr verloren. So denken wir besonders an obdachlose Menschen, an die Flüchtlinge an der europäischen Grenze, an Menschen in Existenznot. Wir bitten dich, nimm uns an die Hand, dass wir den Blick heben und die Menschen um uns herum sehen. Hilf, dass wir immer mehr ein Gefühl für die Gemeinschaft der Menschen entwickeln, denn wir können nur gemeinsam auf dieser Welt einen Weg in die Freiheit finden.  
Alles, was uns bewegt und was uns auf dem Herzen liegt, wollen wir dir in der Stille sagen.
Und alle unsere Sorgen und Bitten, für die wir nie die rechten Worte finden, legen wir in das Gebet, dass Jesus uns gelehrt hat: das Vater Unser.
Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Gott segne Euch!
*** English texts
“One day Peter and John were going up to the temple at the time of prayer—at three in the afternoon.  Now a man who was lame from birth was being carried to the temple gate called Beautiful, where he was put every day to beg from those going into the temple courts. When he saw Peter and John about to enter, he asked them for money. Peter looked straight at him, as did John. Then Peter said, “Look at us!” So the man gave them his attention, expecting to get something from them. Then Peter said, “Silver or gold I do not have, but what I do have I give you. In the name of Jesus Christ of Nazareth, walk.” Taking him by the right hand, he helped him up, and instantly the man’s feet and ankles became strong. He jumped to his feet and began to walk. Then he went with them into the temple courts, walking and jumping, and praising God. (Acts 3, 1-8)
We pray: God, uplifting power, at this time we feel hemmed in and paralyzed as a result of the restrictions we are suffering on our freedom. From fear of contagion, we warily make our way through other people clinging fast to many protective measures. We ask you to take care of us that we understand where our limits lie and what it is we can do and do not let us be paralyzed by our fears. You have called us to freedom, and may we walk therein.
God, uplifting power, we are paralyzed in our encounters with each other. Distance is the new closeness and we are quite glad that this rule applies to some. We are happy to restrict our freedom if we can avoid some people. We ask you to take care of us, so that we remain open and curious about new forms of encounter within the limits we are currently experiencing. You have called us to freedom and given us imagination to live your love within this world so that all of us can share in that same freedom.
God, uplifting power, in this crisis people are stuck within their national borders. Solutions are left to governments, and the viewpoint of the world and with it that of people on the margins of societies is increasingly being lost. We think especially of homeless people, of refugees at the European border, of people in dire need of a livelihood. We ask you to take care of us that we raise our eyes so as to take stock of the people around us. Help us to develop more and more a sense of the community of peoples, since it is only together that  we can find a way to freedom in this world.
Everything that moves us or burdens our hearts we bring before you, God, in silent prayer.
And for all those worries and concerns that we can never truly express with words, let us say that Lord’s Prayer:
Our Father in heaven, hallowed be your name; your kingdom come, your will be done on earth as it is in heaven. Give us this day our daily bread; and forgive us our trespasses, as we forgive those who trespass against us; and lead us not into temptation, but deliver us from evil. For yours is the kingdom, the power and the glory, for ever and ever. Amen.
May God bless you!

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