19. März 2020

Statt Evensong - instead of Evensong

Jeden Donnerstag um 18 Uhr feiern wir im Berliner Dom Evensong in zwei Sprachen: English und Deutsch, in Verbundenheit mit der Weltweiten Christenheit und so möchten wir vom Vorbereitungsteam auch in dieser schwierigen Zeit gemeinsam beten. Unser Theologe Holger Schmidtke hat uns in guter Tradition sein Gebet zum ausgewählten Bibeltext geschickt. Lasst uns so miteinander verbunden sein. 
Every Thursday, we celebrate Evensong at Berlin Cathedral in English and German and in deep connection with worldwide Christianity. And so we decided to share our prayers in these difficult times as well. Our theologian Holger Schmidtke was kind enough to write a prayer in regard to the chosen Bible text.

*** for Bible words and prayer in English, please scroll down.

Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid ihr denn nicht viel kostbarer als sie? Wer ist aber unter euch, der seiner Länge eine Elle zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, auch spinnen sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat. (Mt. 6,25-34)

Wir beten: Gott, Fülle des Lebens, wir sorgen uns in diesen Tagen sehr um unser eigenes Leben, um unsere materielle Existenz, unser Zusammenleben mit lieben Menschen, denen wir viel öfter begegnen, als wir es sonst machen. Wir sind auf uns und unseren engsten Raum geworfen und wissen nicht, wie weiter. Wir bitten dich, befreie uns von unseren Ängsten und schenke uns Lichtblicke, die uns Hoffnung schöpfen lassen in schweren Zeiten. Lass uns herausfinden, was uns Teil haben lässt an deinem Reich.

Gott, Fülle des Lebens, wir sorgen uns in diesen Tagen sehr um das Leben anderer, denen wir nicht mehr nahe sein dürfen, um sie zu schützen, die mit gesundheitlichen Schwierigkeiten kämpfen, wir sorgen uns um die, die nicht wissen, wie sie ihren Alltag bestreiten sollen.  Wir bitten dich, befreie uns von unseren Ängsten, damit wir Ideen für kreative Möglichkeiten entwickeln und uns in einer neuen Art und Weise begegnen. Lass uns herausfinden, was uns gemeinsam Teil haben lässt an deinem Reich.

Gott, Fülle des Lebens, wir sorgen uns in diesen Tagen sehr um die Welt und die Entwicklung in den einzelnen Ländern. Überall gehen Regierungen ihre eigenen Wege schränken die Rechte der Menschen ein, erschweren das Zusammenleben und sind auf ihre nationalen Interessen bedacht. Darunter leiden immer die Schwächsten und die, die Krieg und Flucht ausgesetzt sind. Wir bitten dich, befreie uns von unseren Ängsten, dass wir wach und mutig die Entwicklung in der Welt wahrnehmen, weiterhin Unrecht benennen und mutig für Frieden und Versöhnung zwischen den Völkern einstehen. Lass uns herausfinden, wie die Menschen dieser Welt Teil haben können an deinem Reich.

Alles, was uns bewegt und was uns auf dem Herzen liegt, wollen wir dir in der Stille sagen.

Und alle unsere Sorgen und Bitten, für die wir nie die rechten Worte finden, legen wir in das Gebet, dass Jesus uns gelehrt hat: das Vater Unser.

Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

*** English texts

“Therefore I tell you, do not worry about your life, what you will eat or drink; or about your body, what you will wear. Is not life more than food, and the body more than clothes? 26 Look at the birds of the air; they do not sow or reap or store away in barns, and yet your heavenly Father feeds them. Are you not much more valuable than they? Can any one of you by worrying add a single hour to your life?  “And why do you worry about clothes? See how the flowers of the field grow. They do not labor or spin. Yet I tell you that not even Solomon in all his splendor was dressed like one of these. If that is how God clothes the grass of the field, which is here today and tomorrow is thrown into the fire, will he not much more clothe you—you of little faith? So do not worry, saying, ‘What shall we eat?’ or ‘What shall we drink?’ or ‘What shall we wear?’ For the pagans run after all these things, and your heavenly Father knows that you need them. But seek first his kingdom and his righteousness, and all these things will be given to you as well. Therefore do not worry about tomorrow, for tomorrow will worry about itself. Each day has enough trouble of its own. (Matthew 6, 25-34)

We pray: God, fullness of life, in these days we worry about our own lives, about our material existence, about our coexistence with our loved ones who, as is our custom, we very often visit. We are stuck in our cramped spaces and do not know what to do. We ask you to free us from our fears and give us glimpses of light to pour forth hope in us in these difficult times. Let us realize how we can share in your kingdom.

God, fullness of life, in these days we worry about the lives of others who we can no longer be close to, so as to protect them, those who are struggling with health problems. We worry too about those who do not know how to get through their daily lives. We ask you to free us from our fears, so we can develop a sense of creative possibilities of new ways of connecting with each other. Let us realize how we can share in your kingdom.

God, fullness of life, in these days we worry about the world and the way things are developing in different countries. Everywhere, governments, mindful of their national interests, go their own ways in restricting people's rights, making social life more difficult. This always affects the most vulnerable and those who are abandoned to war and escape. We ask you to free us from our fears so that we will be alert and courageous to understand the developments in the world, and continue to denounce injustice, and courageously stand up for peace and reconciliation between peoples. Let us realize how the people of this world can share in your kingdom..

Everything that moves us or burdens our hearts we bring before you, God, in silent prayer.

And for all those worries and concerns that we can never truly express with words, let us say that Lord’s Prayer:



Our Father in heaven, hallowed be your name; your kingdom come, your will be done on earth as it is in heaven. Give us this day our daily bread; and forgive us our trespasses, as we forgive those who trespass against us; and lead us not into temptation, but deliver us from evil. For yours is the kingdom, the power and the glory, for ever and ever. Amen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hier können Sie meinen Eintrag kommentieren. You can leave your comments here.