Aus Český Těšín/Karviná, Mai 2020
Jesus sprach: Womit soll ich das Reich Gottes
vergleichen? Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und heimlich
in drei Scheffel Mehl hineinmischte, bis das Ganze durchsäuert war.“ (Lukas 13,20‑21)
"Liebe Kommunität der Bibeldialoge, vor ein paar Wochen habe
ich etwa 20 Tage in Quarantäne verbracht. Es kam auch eine echte
Herausforderung – Brot backen (ein Einkauf war sowieso nur für 8-10 Tage und da
war manchmal auch kein Brot und keine Hefe). Und es war wirklich interessant,
Sauerteig zu gründen und zu füttern, dann kneten und Brot backen. Das Ergebnis
war anfänglich immer essbar, na, heute Morgen schon genießbar.
Neben dem neuem Schaffen stand, sah ich an das Beten. Das war
es bisschen ungewöhnlich. Ich wusste, die Freunde in endloser Ferne wissen um
mich. Aber wenn man da alleine sich hinsetzt und beten will... (Damals hatte
ich kein Handy und keine Netz.) Da scheint alles, wie leere Stimme im Raum.
Etwa wie der Sauerteig, der gedeckt 3-4 Tage im Topf verbringt (Sauerteig in
Quarantäne! J).
Lange sieht es, als ob es nichts passiert. Da fällt ein: Das soll ein gesundes,
gutes Brot sein? Auch beim Beten und Gottesdasein und -Dynamik kann man bei der
Leere wirklich verzweifeln. Der Mensch setzt sich zum Beten und fragt sich:
Sieht mich denn überhaupt jemand? – – – Und das ist es! Verdeckt wie ein
Sauerteig, sieht das Reich Gottes aus (Luk 13,20-21). Da spricht Jesus mich an:
Ja, gerade an diesem verdecktem Ort sehe ich dich! Mehr. Da bist du nah meinem
Gebiet. Sowie der Sauerteig im Topf, so auch in dem stillen Dialog des Gebets,
wo keiner – vielleicht auch Du selber – gar nichts merkst. Da komme ich in die
Trauer und Ungewissheit und schenke Frieden; das Wort für den Weg; den Dienst
der kein Entgelt erwartet. Damals kam auch das Gedicht „Ich bin da“ zum Trost. Und
so hat das Gespräch begonnen. (Heute freue ich mich, dass ich ein Glied von der
schönen Gebets-Gemeinschaft der MitarbeiterInnen in der Schlesischen Diakonie,
die jeden Tag um 21 Uhr betet, sein darf.)
Die Bibeldialoge sind ein Ort, wo das Bibelwort uns Flügel gibt.
Wenn sie in diesen Tagen backen oder beten – Gott ist bei uns am Abend und am
Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag. Liebe Grüße aus Tschechien!
In das Dunkel Deiner Vergangenheit und in das Ungewisse
Deiner Zukunft,
in den Segen Deines Helfens und in das Elend Deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
in den Segen Deines Helfens und in das Elend Deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
In das Spiel Deiner Gefühle und in den Ernst Deiner
Gedanken,
in den Reichtum Deines Schweigens und in die Armut Deiner Sprache
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
in den Reichtum Deines Schweigens und in die Armut Deiner Sprache
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
In die Fülle Deiner Aufgaben und in Deine leere
Geschäftigkeit,
in die Vielzahl Deiner Fähigkeiten und in die Grenzen Deiner Begabung
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
in die Vielzahl Deiner Fähigkeiten und in die Grenzen Deiner Begabung
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
In das Gelingen Deiner Gespräche und in die Langeweile
Deines Betens,
in die Freude Deines Erfolgs und in den Schmerz Deines Versagens
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
in die Freude Deines Erfolgs und in den Schmerz Deines Versagens
lege ich meine Zusage: ICH BIN DA !
In die Enge Deines Alltags und in die Weite Deiner Träume
und in die Kräfte Deines Herzens lege ich meine Zusage:
ICH BIN DA !“
und in die Kräfte Deines Herzens lege ich meine Zusage:
ICH BIN DA !“
Ich danke Dawid für seine guten Worte, die Hoffnung machen
in einer schwierigen Zeit. Hoffnung auf ein Wiedersehen- auch in Berlin am 2.
September!
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