Gedanken und Gebet vor Pfingsten

Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn ich bin einsam und elend.

Turn to me and be gracious to me, for I am lonely and afflicted. (Psalm 25,16)

*** The English translation will be posted here tomorrow

Wie vielen mag es in dieser Zeit genau so gehen? Und wie vielen fehlt ein menschliches Gegenüber, dem sie das so sagen können? Wie vielen fehlt in diesen Tagen die Berührung durch einen anderen Menschen? Kontaktsperren, kein Händedruck und keine Umarmung; wer jetzt allein ist, könnte es noch lange bleiben. Aber ist es bald Sommer. Wenn die Sonne sich an den Wolken vorbei geschlichen hat, ist sie es, die uns sanft das Gesicht streichelt. Wir bitten Dich, liebender Gott, tröste uns, wenn wir fürchten, dass Du weiter weg bist als die Sonne. Lass uns spüren, dass du so nah bist der Sonnenstrahl auf unserer Haut.

Wie viele rufen zu Gott und bleiben doch einsam?  Zu Hause bleiben kann nur, wer ein Zuhause hat und nicht in jeder Wohnung erfahren Menschen Nähe und Wärme. Und es ist bald Sommer. Barmherziger Gott, wir bitten dich, lass uns mit dem Herzen sehen und uns ansprechen lassen von der Einsamkeit und dem Elend unseres Nächsten. Schenke uns eine Sprache, die unsere Mitmenschen erreicht; ein Lächeln oder ein freundliches Wort können Berührung sein und trotz räumlichem Abstand Nähe zulassen.

Auf der ganzen Welt gelten strenge Abstandsregeln und so distanzieren sich auch die Nationen voneinander; dabei sind wir mehr denn je miteinander verbunden. Die Angst vor Krankheit und vor wirtschaftlicher Not hält uns in ihrem Bann und lenkt ab von der Gier und Herzlosigkeit einiger weniger, die sich auch in diesen Zeiten bereichern. Und es ist bald Pfingsten. Guter Gott, wir bitten Dich, lass die Mächtigen und Regierenden mit dem Herzen sehen und eine Sprache finden, die allen Menschen und allen Nationen verständlich macht, dass wir die Probleme dieser Welt nur gemeinsam lösen können.

Und ich danke dir, Gott, dass du uns die Sprache des Gebets schon geschenkt hast.