*** If you wish an English translation to this text, please, mail to hahn@eaberlin.de.
"
... schön wär's, sagte er und erschuf den Menschen."
Der Blogeintrag stammt aus dem „Notizbuch von Pfarrer Merz“. Markus Merz ist Pfarrer
und leitet unsere Begegnungstagung Bibel heute – auch ein Europäischer
Bibeldialog, der sich den interreligiösen Dialog als Thema gewählt hat. Dieses
Jahr wird er wegen der unsicheren Reisesituation – u. A. unserer bosnischen
Partner*innen – digital stattfinden – nächstes Jahr dafür aber analog und in
Bosnien. Wer mehr dazu wissen möchte, bitte eine Mail an mich: hahn@eaberlin.de.
„Analog ist doch das, was wir mit Händen greifen können,
einen Brief zum Beispiel oder die Hand eines Menschen, den ich begrüße oder der
gemeinsame Topf Spaghetti mit einem Glas Rotwein. Eine analoge Begegnung ist
es, wenn Menschen in einem Raum zusammenkommen, miteinander Zeit verbringen oder
feiern können.
Digitale Kommunikation kennt allein die Abfolge von 0 und 1 und macht daraus Hören und Sehen möglich. Digital nennen wir das, wenn wir online uns sehen und hören können und das an ganz unterschiedlichen Orten. Eine beeindruckende Sache! Sie hat es in den vergangenen Monaten möglich gemacht, dass wir uns nicht aus den Augen verloren haben und wir dem Virus etwas entgegen zu setzen wussten.
Auf die Dauer jedoch kann der Blick auf den Bildschirm einsam machen; ja, es kann auch langweilig werden. Ich will den anderen ja wirklich sehen können, ihn berühren können. Ich will Menschen treffen können - in einem Raum oder unter freiem Himmel. Was mich daher beschäftigt: Wie ließe sich Analoges und Digitales miteinander verbinden? Gewiss brauchen wir digitale Formate und zugleich leben wir von dem Blick des anderen, der Begegnung, dem konkret Fassbaren. Wenn eben Corona vorbei ist. Nur: Wann fängt Nach-Corona an? Weiß ja niemand. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob manches, von dem wir denken, dass es hinter uns liegt, uns nicht wieder einholen wird. Und wir wissen auch nicht, ob alles wieder so sein wird, wie es einmal war.
Ich möchte gerne lernen, wie sich beides verbinden lässt: Also zum Beispiel ein Mail bekommen und mit einem Brief antworten. Oder Marmelade kochen und davon ein Bild auf die Website setzen. Oder gemeinsam einen schönen Vortrag mit vielen Leuten im ZOOM-Format ansehen und danach mit gebührendem Abstand am Gartenzaun oder im Café ins Gespräch kommen. Oder Nachbarn einladen und gemeinsam einen Online-Gottesdienst ansehen und mitfeiern.
Welche Ideen kommen noch auf? Ich freue mich über jeden Gedanken dazu.“
Digitale Kommunikation kennt allein die Abfolge von 0 und 1 und macht daraus Hören und Sehen möglich. Digital nennen wir das, wenn wir online uns sehen und hören können und das an ganz unterschiedlichen Orten. Eine beeindruckende Sache! Sie hat es in den vergangenen Monaten möglich gemacht, dass wir uns nicht aus den Augen verloren haben und wir dem Virus etwas entgegen zu setzen wussten.
Auf die Dauer jedoch kann der Blick auf den Bildschirm einsam machen; ja, es kann auch langweilig werden. Ich will den anderen ja wirklich sehen können, ihn berühren können. Ich will Menschen treffen können - in einem Raum oder unter freiem Himmel. Was mich daher beschäftigt: Wie ließe sich Analoges und Digitales miteinander verbinden? Gewiss brauchen wir digitale Formate und zugleich leben wir von dem Blick des anderen, der Begegnung, dem konkret Fassbaren. Wenn eben Corona vorbei ist. Nur: Wann fängt Nach-Corona an? Weiß ja niemand. Wir wissen ja noch nicht einmal, ob manches, von dem wir denken, dass es hinter uns liegt, uns nicht wieder einholen wird. Und wir wissen auch nicht, ob alles wieder so sein wird, wie es einmal war.
Ich möchte gerne lernen, wie sich beides verbinden lässt: Also zum Beispiel ein Mail bekommen und mit einem Brief antworten. Oder Marmelade kochen und davon ein Bild auf die Website setzen. Oder gemeinsam einen schönen Vortrag mit vielen Leuten im ZOOM-Format ansehen und danach mit gebührendem Abstand am Gartenzaun oder im Café ins Gespräch kommen. Oder Nachbarn einladen und gemeinsam einen Online-Gottesdienst ansehen und mitfeiern.
Welche Ideen kommen noch auf? Ich freue mich über jeden Gedanken dazu.“
Soweit Pfarrer Merz. Bei den Bibeldialogen versuchen wir
zurzeit beides: analoge Tagungen mit allen Sicherheitsregeln und einer nur sehr
kleinen Teilnehmer*innenzahl und Online-Bibeldialoge mit E-Mail-Aufgaben und
Diskussionen über Zoom. Beides wird angenommen, aber beides lässt Sehnsüchte
offen: nach echter Begegnung mit Berührung, die nicht nur intellektuell oder im
Herzen geschieht. Beides wird angenommen, weil uns eine Gemeinschaft verbindet,
die kein Virus zerstören kann: die Gemeinschaft im Glauben an den einen Gott.
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