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Gestern hat unser Online-Bibeldialog zum Thema Zusammenleben
der Religionen in Europa mit viel Neugier aufeinander begonnen. Europa
an sich stand mehr im Fokus als unsere Religionen, den Europa selbst durchlebt
seit einiger Zeit eine Krise seiner Identität. Gibt es sie überhaupt (noch) die
europäische Identität? Europa, oder genauer: die Europäische Union, begann als
ein Projekt, das Frieden durch wirtschaftliche Zusammenarbeit ermöglichen sollte,
aber eben die wirtschaftlichen Differenzen und das Fehlen von Solidarität der
Länder untereinander scheinen dieses Projekt jetzt zu gefährden. Die Corona-Krise
mit ihren Grenzschließungen hat die Länder Europas eher noch mehr darin
bestärkt, nur auf das eigene Wohlergehen zu achten. Ganz außen vor bleiben bei
solch einer Sichtweise die Menschen von außerhalb Europas; sei es die
Nicht-EU-Länder oder Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen, sei es vor Krieg
oder Armut.
Heute werden wir auch auf religiöse Aspekte unseres
Zusammenlebens zugehen. Als "aufgeklärte Europäer*innen" möchten wir gerne daran glauben,
dass in unseren Ländern niemand aufgrund seiner oder ihrer Religion verfolgt oder
auch nur diskriminiert wird. Ist das so? Wie gehen wir mit den jüngsten
Angriffen auf Juden und Jüdinnen oder ihren Gebäuden um? Alles verrückte Einzeltäter? Kennen wir nicht auch
Gespräche, in denen jemand klagt, dass endlich mal Schluss sein muss mit dem
Reden über deutsche Verantwortung für die Shoah, oder dass Angehörige von Minderheiten nicht immer so
schnell beleidigt sein sollten, wenn jemand einen Witz macht? Und was sagen wir
dann?
*** Yesterday was the start for our online-Bibeldialogue on the subject of co-existance or even friendship of religions in Europe. I admit that in our first session, it was mostly Europe in our focus, because Europe has been experiencing a crisis of its identity for some time now. Does it even exist (anymore), this European identity? Europe, or more precise: the European Union, began as a project to facilitate peace by economic cooperation, but it is the growing economic inequality and the lack of solidarity among the countries that endanger the project. The Pandemic with national borders being closed and travel as well as contact restrictions also seems to have increased the countries’ tendencies to look out only for their own welfare. Completely excluded are, in this perspective, the countries outside Europe; be it non-EU-Members or people who flee their home countries because of war or dire poverty.
Today, we will look at religious aspects of living together in our societies. As "enlightened Europeans" we would like to think that in our countries no one is being persecuted or even discriminated because of their religion. Is that so? How do we deal with the more recent attacks on Jews or their buildings? All just crazy individual perpetrators? Do we not recall conversations when someone says that there should be an end finally to all that talk of the Shoah and Germany’s responsibility? Or that members of minorities should not be so touchy when some one makes a joke? And what do we reply?
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