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Von zwei Teilnehmer:innen aus dem Raum Aachen erhielt ich Rückmeldung, wie es dort aussieht: „Die Stadt Stolberg (Propst Grüber einer der Gerechten zur Nazizeit in Berlin war dort geboren) und Eschweiler sind stark betroffen. In Aachen vorwiegend der Stadtteil Kornelimünster mit der Reichsabtei. In der Nordeifel gibt es in der Trinitatisgemeinde Schleidener Tal Todesopfer die drei Kirchen dort standen im Wasser. Die Rur (linksrheinisch) hat die Fluten dann nach Roermond /NL geleitet und mit der Maas vereint zum Hochwasser in der Provinz Limburg/NL.
Wir sind sehr betroffen und doch haben uns aus der weltweiten Ökumene Mitteilungen und Gebete erreicht.“
Danke – auch für das Lebenszeichen. Es sind recht viele Teilnehmer:innen und auch Leiter:innen unserer Bibeldialoge in NRW oder Rheinland zu Hause. Sicher kommen zurzeit eingen Gedanken an Sintflut und an Gottes Strafen für unsere Versäumnisse oder Verfehlungen als reiche Länder, denn die armen Länder im Süden leiden schon viel länger unter solchen Katasrophen. Der Präses der Ev. Kirche im Rheinland hat dazu einen sehr klugen und nachdenklich machenden Text auf die Homepage gestellt: https://praesesblog.ekir.de/die-fluten-als-widergoettliche-chaosmaechte-oder-christus-im-schlamm-theologische-gedanken-zur-ueberschwemmung/. Gott zu unterstellen, dass er Katastrophen als Strafe schickt, hält er für sehr abwegig. Dass unser sorgloser Konsum und der westliche, allzuoft verschwenderische Lebenswandel unsere Erde an ihre Grenzen bringt, wissen wir allerdings schon länger. Von der Homepage der Rheinischen Kirche stammt auch das Flut-Gebet:
Gott, die Wasser
haben mir auch die Worte weggespült.
Das Leid, das Menschen gerade geschieht, ist so unfassbar,
dass ich selbst beim Klagen nicht weiß, wo anzufangen.
Bei denen, die ertrunken sind? Bei den Vermissten?
Wir wissen selbst heute noch nicht einmal, wie viele.
Bei denen, die ihr Haus, ihr Geschäft, alle ihre Lebenserinnerungen verloren
haben?
Mit der eigenen Wohnung haben viele zugleich ihre Heimat, ihr Vertrauen
verloren.
Gott, Du weißt um die Not, für die uns die Sprache fehlt.
Um die vielen Tränen, die dennoch nicht reichen, und die ungeweinte Trauer.
Gott, schenk uns die Kraft jetzt für einander da zu sein.
Einander festzuhalten, wo unser Grund und Halt weggespült wurde.
Gott, gib uns Mut, wieder aufzustehen. Gegen Schlamm und Schutt.
Lass uns für einander Trösterinnen und Hoffnungsbringer sein.
Gott, hilf uns umzugehen mit dem, was wir nicht verstehen.
Und hilf uns so zu leben, dass sich solche Katastrophen nicht vermehren.
Sprich Du selbst Amen, wenn wir es nicht mehr können.
Wer nicht helfen oder spenden kann, bete.
Die Ev. Kirche im Rheinland hat auch eine Seite zum Klagen auf ihrer Homepage eingerichtet: https://my.walls.io/unwetterklage; https://www2.ekir.de/inhalt/unwetterklage/.
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