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Nachdem ich gestern geklagt habe, dass sich zu den Präsenz-Bibeldialogen zu wenige anmelden, freue ich mich nun den Rest der Woche über das große Interesse an unseren kurzen Online-Abenddialogen. Wer noch nicht dabei war, mag sich wundern, was wir da machen. Meist machen über 20 Menschen mit, ob genug sogar mehr als 30. Inzwischen gibt es etliche Stammteilnehmer*innen, die fast jedes Mal dabei sind, aber auch immer wieder neue Gesichter.
Theologe Holger Schmidtke, der diese Abenddialoge ehrenamtlich vorbereitet und leitet, nimmt sich die zu Beginn Zeit für eine Blitzrunde zum Vorstellen untereinander, so dass alle (die über ein Mikrophon am PC verfügen) schon mal gehört und wahrgenommen werden. Da sind dann neben den deutschen teilenhmer*inne aus verschiedenen Bundesländern meist auch Menschen aus Polen, oder Lettland, Rumänien oder der schweit dabei, manchmal sogar aus Russland ode wie letztes mal aus abchasien. Die Welt in Holgers Wohnzimmer... Dann gibt es zum Einstieg in das thema des Abends einen Vortrag, mal länger, mal kürzer, mal mit PowerPoint, mal ohne, aber immer mit genug Zeit zum Fragen und Diskutieren. Und man spürt Holgers Motivation, warum er das hier für usn alle ehrenamtlich macht: es ist seine Freude an einer offenen, klugen, lebensbejahende Theologie, die keinerlei Denkverbote braucht. Die Offenheit der Wortbeiträge aus der Teilnehmer*innengruppe überrascht mich aber jedes Mal wieder. Immerhin kennen sich die meisten gar nicht, oder nur von früheren Abenddialogen her.
Vielleicht ermöglicht das Kommunizieren per Videokonferenz eine andere Form der Offenheit? Wenn bei den mehrtägigen Präsenz-Bibeldialogen durch Bibellesen, Diskutieren, aber auch gemeinsames Essen und Feiern ein Gefühl des Zusammengehörens wächst, mag das nur zweidimensionale Kennenlernen im Zoom eher an der Oberfläche bleiben. Es bleibt ein Rest Anonymität. Aber vielleicht befürchtet man dafür auch weniger Konsequenzen, wenn man etwas von sich preisgibt? Ein Klick auf „Meeting verlassen“ und man muss die Anderen im Meeting nie wieder sehen oder sprechen. Aber auch das passiert ja nicht.
Möglicherweise liegt es an Holger, dass die Diskussionen so offen und vertrauensvoll verlaufen, wenn da irgendwie doch etwas von einer dritten Dimension zu erahnen ist, in der Vertrauen und Gemeinschaft entstehen können.
Morgen und übermorgen stelle ich hier die nächsten Frag-doch-mal-Abende vor.
Herzlichen Gruß aus dem nassen Berlin,
Ihre/Eure Tamara
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