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Bevor ich ab morgen die kommenden Online-Dialoge vorstelle, will ich doch einmal meine Sorge um die Zukunft unserer Bibeldialoge ausdrücken - nein ausnahmsweise nicht wegen Geldmangel, obwohl der natürlich immer auch seine Rolle spielt.
Unsere ehrenamtlichen Leitungsteams sind allesamt auch Profis der Theologie, und/oder der Pädagogik, der Lebenserfahrung auf diversen Gebieten und voller Ideen und offen für immer wieder neue Methoden und Begegnungen mit Menschen aus ganz Europa.... Und sie wollen all das und viel Zeit in echten Begegnungen an realen Orten einbringen. Zoom bietet ja viele Möglichkeiten für den Austausch von Ansichten und Gedanken, aber ein wirkliches Begegnen hat noch Aspekte, die beim Anblick von 25 Rechtecken nicht zum Tragen kommen.
Drei Jahre Einschränkungen durch Corona haben viele von uns in Sachen Digitales Knowhow aufholen lassen. Und es ist ja auch bequem, von der Couch aus vor dem eigenen Computer mit anderen über spannende Themen ins Gespräch zu kommen. Die Welt in meinem Wohnzimmer. Dennoch erreichten mich drei Jahre lang Klagen, dass die persönliche Begegnung doch fehlt. Nun fehlt in der Tat auch das Geld, um Begegnungen am Ort so zu bezuschussen, wie wir es gewohnt waren, aber dass es so wenige gibt, die tatsächlich live dabei sein wollen, tut ein bisschen weh.
Zuschüsse gibt es ja auch noch - getragen von Spenden einiger Stammteilnehmer*innen, die aber oft aus Altersgründen selbst gar nicht mehr teilnehmen können. Und ich schreibe Anträge zur Förderung einzelner Veranstaltungen, vor allem, um die zu unterstützen, die sich die neuen Preise gar nicht leisten könnten und das sind nicht nur die Brüder und Schwestern aus Osteuropa.
Was nun? Sollen wir es ganz aufgeben? Das Geld fehtl ja überall, auch in den Gemeinden, die vermutlich doch kein Interesse haben, "ihre" Ehrenamtlichen wenigstens zum Teil zu bezuschussen, damit sie sich in Berlin oder in Siebenbürgen neue Ideen und neue Kraft für ihre Ehrenämter abholen.
Hoffnung, Zuversicht... die kann entstehen, wenn man sich mit der Diasporasituation in anderen Ländern auseinnadersetzt, wo Mut und Gottvertrauen die Gemeinde tragen, etwa beim Bibeldialog (nicht nur) für Ehrenamtliche in der Gemeindeleitung: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/hoffnung-unsterblich/
Oder in Siebenbürgen, wo das Schrumpfen der ohnehin kleinen evangelischen Gemeinden kaum noch aufzuhalten ist. Wie gehen Gemeinden damit um, wenn 95% aller Gemeindegleider ausgewandert sind?
Was, wenn wir nicht mehr davon redeten, in der Diaspora zu leben sondern wirklich Diaspora zu sein, also verstreutes Saatgut in der Welt? So im Gespräch mit den Brüdern und Schwestern in Siebenbürgen und mit Martin Dutzmann vom Gustav-Adolf-Werk: https://www.eaberlin.de/seminars/data/2023/rel/geh-aus-mein-herz-und-suche-mut/.
So oder so: Es gibt kaum Anmeldungen. Vielleicht müssen wir sogar absagen und die wenigen, die schon angmeldet sind, vertrösten auf unsere Online-Dialoge... die sind gut gesucht, auch wenn die Gespräche in den Pausen, bei der Exkursion oder auch abends beim Wein unersetzbar bleiben. Naja, aber zu den Online-Angeboten ab morgen mehr...
Herzlichen Gruß aus dem nassen Berlin
Eure/Ihre Tamara
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