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Heute haben wir schweren Herzens einen Bibeldialog abgesagt. „Hoffnung, unsterblich“ lautete der Titel. Nein, alle Hoffnung habe ich nicht verloren, nur die Aussicht auf diese eine Begegnung, zu der sich nur vier Personen angemeldet hatten. Leider wäre es dieses Jahr die letzte Tagung in Berlin. Plätze zum Teilnehmen gibt es noch in Rumänien und in Breslau im September.
Dieses Jahr habe ich versucht, unsere europäischen Begegnungstagungen preislich so auszuschreiben, dass zumindest die meisten ihre tatsächlichen Kosten im Hotel selbst tragen, so dass unsere Spenden und die Rücklagen nur für Ermäßigungen und Reisekostenzuschüsse für finanziell schwache Teilnehmer*innen herhalten müssten. Aber es ist nun doch den meisten einfach zu teuer.
Was ist dann also meine Hoffnung für die Zukunft der Europäischen Bibeldialoge?
Schaffen wir es, unsere Themen so politisch zu gestalten, dass die Tagungen politische Bildung darstellen? Oder bleiben dann unsere eigentlichen Anliegen, die Theologie, der Blick auf die Aktualität der Bibel (die ja durchaus politisch ist) auf der Strecke? Verbiegen wir uns da bis ins Unkenntliche?
Finden wir doch billigere Quartiere? Aber was heißt das, wenn
unsere kirchlichen Tagungshäuser kirchlichen Gruppen einfach zu teuer sind? Und was geben wir auf, wenn wir nur noch in Jugendherbergen tagen?
Wird es also nur noch Online-Begegnungen geben? Ist das dann noch Begegnung? Was fehlt, wenn die dritte Dimension wegfällt?
Nein, die Hoffnung ist nicht gestorben. Die Europäischen Bibeldialoge sind nicht die einzigen, Veranstaltungsreihen, die die Nachwirkungen der Pandemie noch spüren, und die darunter leiden, dass das Geld bei vielen knapp geworden ist.
Nächstes Jahr ein neuer Versuch, überregionalen Dialog zu biblischen Themen neu zu gestalten: Wir tagen im Klosterstift zu Heiligengrabe. Also mal ohne Hauptstadtflair, aber an einem dem Thema Bibeldialog sehr angemessenen Ort.
Ich verspreche: morgen poste ich wieder etwas Erfreulicheres!
Heute beginnt ein neuer EBD, der vermutlich letzte auf Schwanenwerder. Eigentlich schade, dass dieser Ort "zu teuer" ist. Geld ist ja genug da, nur falsch verteilt, habe ich oft den Eindruck. Vielleicht haben sich bestimmte Formate auch einfach überlebt? Vielleicht geben wir unser Geld für die falschen Dinge aus? Vielleicht, vielleicht? Tamara Hahn und der Ev. Akademie ist es zu danken, dass sie wieder Menschen aus Rumänien, Tschechien und Deutschland zusammengebracht hat, um so ein Thema mit LEBEN zu erfüllen. Gäste dazu kommen aus Russland, Polen, den Niederlanden sowie Deutschland. Noch einmal nach Schwanenwerder 2023. Das Geschenk, dort tagen zu dürfen, ist zu wunderbar, als ich es mir durch Jammern auf hohem Niveau klein reden lassen will. Das Thema ist ernst. Zu ernst, um darüber ins Gespräch zu kommen? Nein, wir glauben nicht und haben es auf die Tagesordnung gesetzt. Wir haben kein Geheimrezept, aber einen Traum. Wir haben nicht den Stein der Waisen, aber eine lange Tradition der heiligen Bücher der Juden und des Neues Testamentes. Wir starten am sogenannten Israelsonntag der Ev. Kirchen und an einem 13. August, Denkzeichen und Herausforderungen! Wir nehmen den Anfang in den Blick und wissen um ein Ende. Wir tragen zusammen, was Glaube, Hoffnung und Liebe uns zu sagen haben. Am Ende bleibt die Liebe. Ohne waffenstillschweigenden Frieden ist das alles nicht. Ohne Gerechtigkeit eben auch nicht. Dazu könnte LIEBE uns tragen.
AntwortenLöschenOhne waffenstillschweigenden Frieden ist das alles nichts.
AntwortenLöschenFriedenserklärung (von einem unbekannten Autor)
AntwortenLöschenIch erkläre heute schon einmal probeweise und vorsichtshalber mir und dir den Frieden. Nachdem ich erfahren habe, dass Gott selber tatsächlich mich höchstpersönlich liebt, mehr als ich es selber kann, da bleibt mir doch nichts anderes übrig, als den Krieg einzustellen, den Krieg gegen mich und dich.
Ich stelle feierlich das Feuer ein, mit dem ich anderen die Hölle heiß machen wollte – ab und zu. Ab sofort will ich in einer waffenfreien Zone wohnen und mit entwaffnender Liebesmüh ins Umfeld ziehen. Ich halte erklärtermaßen den ruinösen Kampf Auge um Auge für Augenwischerei und verzichte großzügig darauf durch vermeintliche Siege immer mehr an Lebenslust zu verlieren.
Hiermit kläre ich endgültig meine Rolle als Christ und verweigere jede Bereitschaft weiterhin irgendwelche voreiligen Vorurteile über Andere in Umlauf zu bringen und mit halben Wahrheiten, sie zu halben Portionen zu machen. Ich bin auch nicht länger bereit, schweigend zuzuhören, wenn menschenverachtend über Andere gesprochen wird. Ich entziehe meine Einwilligung denen, die mich gerne zum stillen Teilhaber ihrer Machenschaften machen wollen, mich missbrauchen als vermeintlichen Komplizen. Nur weil ich nicht eindeutig der Zweideutigkeit widersprochen habe. Damit ist jetzt Schluss.
Ich nehme meine Einzugsermächtigung denen gegenüber zurück, die meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe in den Bankrott treiben wollen. Ich kündige die Mitgliedschaft in jedweder uneinigen Vereinigung, in der man sich unheimlich einig ist, wenn es um die geht, die sich nicht so vereinnahmen lassen. Ich werde mich ab heute auf die Suche machen nach Worten und Zeichen und tatsächlichen Taten, mit denen das zarte Friedenspflänzchen wachsen kann. Ich schiebe die Sache nicht länger auf die lange (Kirchen-)Bank. Heute mache ich den Anfang: Ich erkläre dir den Frieden, der von Gott kommt. Und sage: „Wie Gott mir, so ich dir. Friede sei mit dir! Der Friede des Herrn sei mit dir!“