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Pfarrer Markus Merz gehört zu unserem ehrenamtlichen
Leitunsgteam der Europäischen Bibeldialoge. Seine „Notizen“ lassen mich immer
wieder innehalten und nachdenken. Und darum geht es ja eigentlich in dieser
Fastenzeit. Darum wollen wir ja auf etwas verzichten, das uns vielleicht
ablenkt vom Wesentlichen, oder von Gott… Zurzeit lese und höre ich viel von
Hass und Gewalt – darauf würde ich sehr gerne verzichten. Ignorieren bringt es
aber noch nicht. Ich muss schon auch aufstehen und etwas tun. Dazu nun Markus‘
Text aus seinem Notizbuch:
aufstehen
So viele Menschen stehen gerade auf und werden sichtbar.
Ihnen geht es darum, vorurteilsfrei einander zu begegnen - Feindseligkeit und
Hass mutig zu benennen – zuzuhören – Verschiedenheit in Herkunft und Geschlecht
zu bejahen. Es geht schlicht um Demokratie und Menschenwürde.
Ich bin mir nicht sicher, ob dabei die Verkürzung richtig
ist, wenn es heißt: „aufstehen gegen rechts“. „Rechts“ oder „links“ sind
selbstverständliche und notwendige Ausdrucksformen von politischem Handeln. Ich
finde, dass im Eintreten für Demokratie die Verkürzung „gegen rechts“
missverständlich sein kann und möglicherweise auch manchen abhält, mitzugehen.
Es gibt vielmehr Mächte, die sich als demokratische Kräfte
verkleiden und doch unsere Werte und Menschlichkeit gefährden. Um die geht es.
Wogegen wir uns wenden müssen, ist das systemisch Böse, dieses Ineinander von
Hass und Unfrieden.
Für mich selbst ist der Glaube das Wissen darum, dass Gott
die Menschen in Verschiedenheit geschaffen hat und dass Gott ihre Gebrochenheit
sieht und dass Gott sie heilt und segnet und das Gute will. Dazu liegt es an
uns, Orte aufzusuchen, die dem Frieden dienen - Orte, an denen wir einander
wohlwollend begegnen, das Gespräch suchen und uns überraschen lassen.
Danke, Markus
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