*** Sorry, no English translation today.
Den ersten Teil von Elkes Predigt (Römer 6, 3-11 und 13 ) habe ich gestern gepostet.
Das habe ich wohl gemeinsam mit vielen Christen. Auch fast 2000 Jahre später ist uns deine Predigt trotz mancher langen und verschachtelten Bandwurmsätze enorm wichtig. Heute willst du uns etwas zur Taufe predigen. Überschrift: Die Taufe gibt Anteil an Tod und Auferstehung Jesu. Meinen kleinen Kindern habe ich erklärt: in der Taufe ruft Gott uns liebevoll beim Namen. Taufkinder, grad ins Leben geschenkt, klein und niedlich, zu gern versorgt und auf Fürsorge und Liebe der Eltern angewiesen. Du, lieber Paulus, haust da gleich im ersten Satz den Tod heraus. Du erinnerst: In der Taufe auf Jesus Christus sind wir einbezogen in seinen Tod, folglich auch mit ihm begraben. Schwer vorstellbar und noch schwerer zu verinnerlichen. Da muss ich erst mal empört tief durchatmen. Für meinen Schreck brauchst du nur 2 Sätze, dann dein Trost: Christus wurde durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt. So werden auch wir ein neues Leben führen. Also gefühlt und geglaubt befreites Leben mit unendlichen Möglichkeiten. Und das alles passiert in der Taufe?
Ja - Christus, durch Gottes Herrlichkeit von den Toten auferstanden, diesem Wunder glaube ich. Scheinbar gibt Unbegreifliches es zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und mir, zwischen Mensch und der Welt. Dinge, die nicht so leicht zu erklären und dennoch zu glauben sind. Und du, Paulus erklärst mit vielen Worten immer geduldig, absolut theologisch und meinst, „ihr wisst doch“! Mir ist das nicht so leicht verständlich. Gut, wenn wir mit Christus in der Taufe sterben und mit ihm auferstehen, werden auch wir leben. Zuweilen echt schwerer Trost und doch meine ganze Hoffnung. Genau gelesen sagst du aber: Wir sind im Tod Christus gleich geworden! Das ist mir nun doch zu groß. Christus erlöst die Welt. Was kann ich schon lösen? Deine Antwort: Der alte Mensch, der wir waren, ist mit Christus am Kreuz gestorben. Und dann kommst du auf die Sünde, unsere Entfernung von Gott. Ganz gut anstrengend, was du uns da vermittelst, lieber Paulus. Ich versuch es mal kurz. Mit dem Tod von Christus am Kreuz stirbt auch alles in mir, was mich von Gott abhält, kirchentreu ausgedrückt, meine Sünde. Und mit dem neuen Leben, der Auferstehung hat die Sünde demnach keine Macht, keinen Zugriff auf mich und mein Leben. Das verspricht Gott jedem Täufling. Mitunter erinnere ich mich deshalb an meine Taufe, indem ich ein Kreuz in meine Hand zeichne uns spreche: Ich bin Gottes geliebtes Kind.
Okay, jedes Taufkind wird einmal groß und fähig sich mit solch schweren Gedanken zu befassen. In mir muss dies Kreuz wohl immer wieder wachsen. Getauft sind wir ja auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Da wird die Heilige Geistkraft nun mein Wachsen und Handeln mit Trost, Mut, Verstand und Kraft in ein neues Leben lenken. Das alles versteh ich gern und überzeugt als Herrlichkeit des Vaters. Auferstehung passiert durchaus in der dunkeln Welt, im hier und jetzt für dich und mich, weil Christen mit der Taufe zu Christus gehören.
Aber bin ich wirklich tot für die Sünde? Oft, zu oft entferne ich mich vom Allmächtigen und mache täglich manchen Mist. Oft genug ohne es zu merken. Jahrhunderte lang sind in unserer schönen Marienkirche judenfeindliche verachtende Darstellungen unkommentiert dargestellt und selbstverständlich angesehen. Damit sind wir schuldig geworden. Persönlich hätte ich bestimmt jede Verurteilung unseres Gottes allzu oft verdient. Christus stellvertretendes Sterben und Gottes Vergebung ermöglichen mir - und das eben täglich - die neue Chance zum Weiterleben. Befreit kann ich wieder durchatmen, jeden Tag neu beginnen, Mut fassen, das Gefragte wie das Gewünschte anpacken und meinem Gott aufrecht wie erwartungsvoll begegnen. Er schaut mich liebevoll an und bleibt bei mir. Und plötzlich löst sich mancher Stein in meinen Herzen.
Danke, liebe Elke - und der dritte Teil folgt im nächsten Post noch heute...
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