30. April 2015

An den Wassern Babylons. By the Rivers of Babylon

Seit gestern beschäftigen sich die TeilnehmerInnen mit dem Propheten Deuterojesaja. Seine Kapitel des Jesajabuches werde oft auch das Trostbuch des Volkes Israel genannt, das damals in babylonischer Gefangenschaft leben musste und auf eine Rückkehr nach Jerusalem hoffte. Der zweite Jesaja, wie man Deuterojesaja übersetzt, bringt ihnen diese Hoffnung und die Zusage, dass Gott ihnen schon vergeben hat. Die Texte inspirierten auch die Sklaven Nordamerikas zu Spirituals und Gospelgesang. Gott verspricht, es wird sie aus der Gefangenschaft führen, wie er sein Volk einst aus der ägyptischen Gefangenschaft geführt hatte. In der ersten Diskussion der 17 Teilnehmenden aus Deutschland, Belgien und Rumänien ging es auch um die Frage, wer in unserer Zeit als Prophet gelten könnte, als Heilsverkünder oder auch Unheilsverkünder.
Vielleicht fühlen sich die Mahner heute nicht mehr im Auftrag Gottes, wenn sie auf großes Unrecht und drohendes Unheil hinweisen. Aber oft genug im Auftrag der Schöpfung. Sie versuchen, ihre Vorhersagungen wissenschaftlich zu belegen, denn das wird von ihnen verlangt, wenn sie überhaupt gehört werden wollen. Wir, die reiche Welt, verbrauchen ein Vielfaches dessen, was die Erde dauerhaft schenken kann. Das wissen eigentlich schon alle. Aber für unsere Sünden leiden bisher nur die Armen der Welt. Was müsste ein Prophet heute sagen, damit wir ihn oder sie ernst nehmen und uns ernsthaft ändern?

Because of intensive close reading of Bible texts, this conference is in German only. 17 people from Germany, Belgium and Romania got together to discuss those chapters of the book of Isaiah that are also called the book of comfort. The text is addressed at the people of Israel in their Babylonian captivity. The promise of God to free his people inspired the slaves in North America to sing spirituals and gospels. What kind of prophets would we need today? What would they have to say to be heard? We demand scientific proof and often enough have that, even if those warning voices do not claim to speak in the name of God, they speak in the name of creation. We all know that the rich world uses up more than the earth can freely give. So far only the poor of this world suffer for our sins. What do we need to hear from a prophet or anyone so that we will change?

24. April 2015

ICH SEHE DICH. SEHE ICH DICH? I SEE YOU. DO I SEE YOU?

Nun steht auch das Tagungsprogramm für die Begegnungstagung für Haupt- und Ehrenamtliche in Diakonie, Gesundheitsdienst und Pflege. Gemeint sind damit Krankenpfleger, Ärztinnen, Gründer Damen und Herren, ebenso wie pflegende Angehörige, die auch eine Auszeit brauchen.Die Tagung wird stattfinden  vom 5. bis 9. August 2015 in Berlin auf der idyllischen Halbinsel Schwanenwerder. Das Thema heißt diesmal: "ICH SEHE DICH.SEHE ICH DICH? Wahrnehmen, aufnehmen, annehmen".
„Ich sehe was, was du nicht siehst“, heißt ein Kinderspiel. Wie und was wir an unserer Umwelt und anderen Menschen wahrnehmen, ist bestimmt durch unsere Kultur, Erziehung, Erlebnisse und Erfahrungen. Diesen Horizont wollen wir weiten, indem wir die vielfältigen Wahrnehmungen der Teilnehmenden aufnehmen und in den Dialog mit der Bibel einbeziehen. Kommunikative, kreative und spielerische Zugänge lassen uns mehr erfahren: über uns selbst und unseren Blick auf unsere Mitmenschen und ihre Sicht auf Gott und die Welt.
Wir planen Wahrnehmungsübungen auf dem Wannsee und in der Stadt, eine theaterpädagogischen Impuls mit Jochen Keth, den viele unserer TeilnehmerInnen schon gut kennen, eine Schreibdiskussion, natürlich Bibelarbeiten und thematische Tageseinstiege zu Bibeltexten und auch Freizeit für Berlin und ein Abschiedfest. Damit die Gespräche unter den Teilnehmenden intensiv sein können, ist die Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt. 
The conference will be in German only.

20. April 2015

Hirngespinste? A trick of the mind?

Heute ging unser Bibeldialog zum Thema Glaube, Theologie und Wissenschaft zu Ende. Unser Schwerpunkt lag auf der Gehirnforschung und vielleicht hätte man das Thema noch breiter anlegen müssen, aber es waren wie immer nur 4 Tage und so mussten wir uns auch etwas begrenzen. Die wichtigsten Beiträge sind auch diesmal die Gespräche gewesen. Mit den Referenten und unter den Teilnehmenden. Die Vielfalt der Erfahrungen von Christen aus Deutschland, Lettland und Ungarn, aus mehreren Generationen und ganz verschiedenen Berufen war ein großer Schatz, der viele neue Blickwinkel öffnete. Es gab viele Anregungen, die uns alle noch eine Weile beschäftigen werden, auch wenn sich wohl alle einig waren, dass der christliche Glaube und die Erkenntnisse der Naturwissenschaften einschließlich der Neurowissenschaften einander weder gegenseitig bedingen noch einander widersprechen, da sie ganz verschiedene Anliegen haben. Ein Teilnehmer sagte, dass sich mit jedem wissenschaftlich neu erklärten Wunder die Achtung vor dem Schöpfergott verstärkt.

Today the Bible Dialogue on Faith, Theology and Science ended. Our emphasis was placed on the neurosciences and maybe we could have widened our perspectives, but with only 4 days we needed to limit our scope. The most memorable contributions were again the discussions – with the speakers and even more so among the participants. Their diversity in age, experience, profession and nationality (Germany, Hungary, Latvia) was a great treasure and all inspiring comments will still keep us thinking for a while. In the end, we could all agree that Christian faith and the findings of the sciences including brain research neither contradict each other nor do they depend on one another, but that they have completely different concerns. And as one participant phrased it: every time a miracle is newly explained scientifically, the respect and adoration for the creator God grows.


13. April 2015

Selig sind wir - Blessed are we...

Samstagmittag ging unsere Studientagung zur gewaltfreien Kommunikation zu Ende. Christen aus ganz Deutschland, Tschechien, Russland, Polen, Ungarn und Lettland haben miteinander diskutiert - über unser Leben, die Seligpreisungen der Bibel, die Berliner Mauer und ihren Fall und wir in unserem privaten und beruflichen Umfeld gewaltfrei leben und unsere Probleme lösen können. Wir haben auch gesungen, gelacht, Pantomime gespielt, Graffiti gesprüht und Kerzen gestaltet. Die große Vielfalt in der Gruppe war eine Bereicherung. Eine Teilnehmerin hat es auf ihrem Auswertungsbogen so ausgedrückt: "Die TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländern, Schichten, Altersgruppen, Berufen haben verschiedene Lebenserfahrungen - das macht alles so bunt. Und trotzdem sind wir in vielen Sachen der gleichen Meinung." Und wir haben vielleicht ein bisschen mehr Mut zur Sanftmut bekommen.

Last Saturday the conference on non-violent communication ended. Christians from all over Germany, the Czech Republic,  Russia, Poland, Hungary, and Latvia discussed our lives, the Beatitudes on the Bible, the Berlin Wall and its fall in 1989, and how we can deal with problems in our daily lives and jobs in a non-violent way. We sang and laughed together, played pantomimes, prayed graffiti art and decorated candles with symbols of peace. The diversity of the group was a great treasure. One participant wrote in her evaluation sheet: "The Participants from different countries, social levels, generations, and professions have different experiences - that made it all so colourful. And yet, we agreed on a lot of things." And maybe we all got a little more courage to dare to be meek.

8. April 2015

SanftMUTig - Courageous or meek or both?

Der erste Abend mit den mitgebrachten Bildern zu den Seligpreisungen, und besonders zu den "Sanftmütigen" fing gut an. Es war deutlich, dass sich die TeilnehmerInnen alle schon vor der Tagung Gedanken zum Thema gemacht hatten. Hat Sanftmut nun etwas mit Mut zu tun oder ist es eher ein passives "sich-nicht-wehren"? Als Germanistin möchte ich ja einwerfen, dass die Silbe -mut mehr mit Gemüt zu tun hat als mit Mut, aber es stimmt vielleicht doch, dass es in unserer Gesellschaft schon etwas Mut braucht, sanft zu sein. Sanftmutig ist eine Wortschöpfung, aber vielleicht brauchen wir tatsächlich die SanftMUTigen in unserer Welt.

The first evening went very well with many pictures brought from home, showing how the participants have already done a good deal of thinking about the Beatitudes and the in specific "the Meek" before the conference. The German word for meek is "Sanftmut", the first syllable means "gentle", the second, due to changes in the German language over the centuries looks just like the German word for "courage", even if it it derives from the old-German word for "mind" or "temper". We agreed that nowaday and maybe at all times, gentleness or meekness have required a good deal of courage. We need the brave gentle ones in this world.

7. April 2015

Selig sind die Sanftmütigen - Blessed are the Meek

Heute beginnt der Bibeldialog zum gewaltfreien Umgang miteinander. "Selig sind die Sanftmütigen." Wir haben viel vor; von Kommunikationsregeln und der Frage, was wir uns denn heute unter dem Wort SELIG vorstellen können, über einen Erkundungsgang zur Gedenkstelle Berliner Mauer in der Bernauer Straße und dem Evensong im Berliner Dom bis zur One man-Band Paul Liddell im Theater Zimmer 16.
Dieser Bibeldialog ist eine pädagogische Fortbildung für Menschen mit pädagogischen Tätigkeiten - Haup- wie Ehrenamtliche. Es kommen LehrerInnen, ErzieherInnen, PädagogInnen und andere aus Deutschland, Polen, Russland und Lettland in Berlin zusammen.

Today we begin our Bible Dialogue on non-violent kommunication. We have a lot planned: Rules of communication, and what do we mean by BLESSEDF today? We will explore the momorial site of the Berlin Wall and enjoy Evensong at Berlin Cathedral. And we will listen to one-man-band Paul Liddell at a small theater calles Zimmer 16 (room 16).