1. Mai 2020

ICH BIN SO FREI

Hier ein Beitrag von Pfr. Klaus Schilling, der viele Jahre als leiter bei den Bibeldialoge mitgearbeitet hat: Der Gruß, den wir heute - am „Tag der Arbeit“ hören, ist der Monatsspruch für Mai und steht im 1. Petrusbrief, dort im 4. Kapitel, Vers 10: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes“. „Ich bin so frei“: Diese Einsicht macht uns frei, unser Leben zu gestalten. Ich will mein Leben und meine Fähigkeiten nicht für mich allein behalten und lasse sie nicht brachliegen. Ich mache meine Gaben zur Aufgabe.
Davon spricht unser Monatsgruß: Keine persönliche Begabung soll vergeudet werden, sondern anderen Menschen zugute kommen. In dieser Ökonomie, geht es nicht um Umsätze, Zahlen, Daten, Fakten. Diese Ökonomie, von der ich spreche, rechnet so: „Was Gott mir schenkt, soll anderen Menschen zugute kommen.“
Ich sehe Frauen und Männer, die sich in der Arbeit für die Tafel ehrenamtlich Zeit nehmen. Ich denke an „Grüne Damen und Herren“ in den Krankenhäusern. Mit ihnen können kranke Menschen spüren: Hier ist jemand für mich da. Ich sehe unsere Presbyter*innen, die einen Teil ihrer Lebenszeit für die Kirche Jesu Christi einsetzen und dafür oft ihre beruflichen Kenntnisse und Kontakte fruchtbar machen.
Wir sind so frei: Jede Gemeinschaft lebt in der Freiheit der Menschen, die darum wissen, dass sie aufeinander angewiesen sind. Unsere Gaben machen wir zu Aufgaben aneinander. So können wir als Gemeinschaft der Verschiedenen miteinander leben - nur so!
Das ist eine Ökonomie, die Freude macht in einer Zeit, die an Schwierigkeiten wahrlich nicht arm ist. Darum: Wir sind so frei - bleiben wir es bitte auch.

1 Kommentar:

  1. Wer dazu einen Gedanken mitteilen möchte, sei herzlich eingeladen. ich schaue täglich mindestens einmal in den Blog.

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