3. Dezember 2015

Predigt im Advent - Sermon in Advent

Klaus Wollenweber ist einer unserer Leiter der Bibeldialoge. Seine Predigt für den 2. Sonntag im Advent hat er mir geschickt. Wie so oft, haben mich seine Worte nachdenklich gemacht und so möchte ich sie mit Euch/Ihnen gerne teilen: Predigt zu Jakobus 5:7-8, verfasst von Klaus Wollenweber

Liebe Gemeinde, traditionell ist in unserer Kirche der 2.Advent von folgendem Thema geprägt: die Wiederkunft Christi. In jedem Gottesdienst sprechen wir im Glaubensbekenntnis: „…von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten…“. Gleich zu Beginn eines neuen Kirchen-jahres – an diesem 2.Advent – denken wir darüber nach, dass Jesus Christus nicht nur damals geboren, gestorben und auferstanden ist, sondern dass er auch wiederkommen wird. Der Blick in die Vergangenheit öffnet uns in der Gegenwart die Hoffnung auf die Zukunft. So hören wir den für diesen Adventssonntag vorgeschlagenen biblischen Text aus dem Brief des Jakobus, 5.Kapitel die Verse 7+8:
Haltet nun also geduldig aus, Geschwister, bis der Herr wiederkommt! Denkt an den Bauern, der darauf wartet, dass auf seinem Land die kostbare Ernte heranreift. Ihretwegen fasst er sich in Geduld, bis der Herbstregen und der Frühjahrsregen auf das Land gefallen sind. Fasst auch ihr euch in Geduld und stärkt eure Herzen ´im Glauben`, denn das Kommen des Herrn steht nahe bevor.
    Am 2.Advent spüren wir Erwachsenen schon die innere Spannung, dass uns mit all den Weihnachtsvorbereitungen nicht mehr viel Zeit bis zum Fest bleibt. Wir müssen noch allerhand bewegen und tun. Dieser Befindlichkeit widerspricht die biblische Aufforderung zur Geduld und hilft auch nicht so recht weiter. Außerdem erleben wir bei Kindern im Advent eine immer stärker werdende Ungeduld. Das Warten ist wirklich nicht leicht.
Wer von uns findet jetzt noch die Ruhe zum Nachdenken darüber, warum und wie mit der Adventszeit das Ereignis der Wiederkunft Christi verbunden ist? Unsere Gedanken und Erinnerungen sind eher erfüllt von den traditionellen weihnachtlichen Sitten und Bräuchen in unserem Umfeld und von solchen, die wir in unseren Familien ererbt haben. Gerade diese Erinnerungen bewirken oftmals die gegenwärtige Spannung und Hektik in uns, so dass wir kaum dazu kommen, unsere Gedanken auf die froh machende Hoffnung in der Zukunft zu richten. Dabei kann ein Blick in die uns Christen versprochene Zukunft das Starren auf die Gegenwart entlasten und unser Gefangensein in der Erinnerung an die Vergangenheit lösen. Die realen Ängste, Mühen und Sorgen um die Vorbereitungen des kommenden Festes würden ihre bedrückende Belastung verlieren. Denn die wahre Bedeutung von Weihnachten, diese biblische Botschaft, wird dann wieder in den Mittelpunkt rücken. Sie lautet: Gott kommt uns entgegen und macht uns Mut. Am Horizont dieser Welt erwartet uns Christen der Gott, der sich der Menschen erbarmt hat: der gnädige und barmherzige und geduldige Gott des Lebens. Dieser ist nicht der Vorsitzende eines Strafgerichtshofes, sondern der gütige Herr, der uns unter all unseren Lasten sieht und uns aufrichten möchte.
Gott hat uns durch die Auferstehung Christi und die Verheißung eines Lebens in der Nähe Gottes alle Angst genommen vor dem Strafgericht und vor jeder Art von Abgründen der Hölle. Wenn wir unseren christlichen Glauben ernst nehmen und wirklich darauf vertrauen, dass Jesus Christus für unsere Schuld gestorben ist und uns durch seine Auferstehung zu einem neuen Leben bei Gott befreit hat, dann bedeutet die Aussage im Glaubensbekenntnis „von dort wird er kommen zu richten …“ keine Verurteilung, kein Strafgericht.
Stattdessen können wir mit Freude aufatmen: Gott wird uns aufrichten! So wie es im Wochenspruch heißt: „Seht und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“
So gilt: Den Blick als Wartende aufzurichten auf den gekreuzigten Jesus. Wie Gott ihn nicht allein ließ, so lässt er uns in unserem Leid, mit unserer Schuld, mit unserer Angst und Ungeduld, mit unseren Gewissensbissen nicht allein. Wir müssen nicht aus Furcht vor dem Gericht Gottes auf die Knie fallen und uns nicht ausmalen, was da alles auf uns zukommen kann. Nein, wir sollen uns in unserem Warten gegenseitig die Herzen stärken, wie Jakobus schreibt.
Dieser liebende Gott nimmt uns alle Ängste und schenkt uns stattdessen das Vertrauen in sein Wiederkommen, so dass wir uns jetzt ganz nüchtern und sachlich der bestehenden Welt mit all ihren Schrecknissen zuwenden können. Die dreimalige Aufforderung zur Geduld in dem Jakobusbrief bedeutet nicht: Jetzt Hände in den Schoß legen und abwarten, was kommt. Nein, sondern so wie der Theologe Eberhard Jüngel einmal gesagt hat: „Geduld ist der lange Atem der Leidenschaft.“ Liebe Gemeinde: der Leidenschaft! Ja, Geduld ist das genaue Gegenteil von Resignation!
Wenden wir also getrost erhobenen Hauptes den Blick auf die eigenen Probleme und die der anderen: Da ist Hunger und Elend in der Welt, Gewalt und Ungerechtigkeit. Bemühen wir uns z.B. in der derzeitigen Flüchtlingsproblematik, nicht nur in den eingefahrenen Gleisen zu denken und zu handeln. Der Advent Christi mutet uns viel Fantasie zu sich zu bemühen, wie es unter uns weniger Tränen geben kann. Denn in der Zeit des Wartens setzen wir die Werke Christi fort, Werke des Friedens, der Menschenliebe, der Versöhnung und der Gemeinschaft. Hoffen wir also in unserem Handeln gemeinsam auf den, der alle Tränen von unseren Augen abwischen wird, wenn er wiederkommt. Dann wird der Tod nicht mehr sein, und Leid und Schmerz werden von der Erde verschwinden. Es kommt der Tag, an dem unsere müden Knie und schlaffen Hände gestärkt werden. Wir werden die Barmherzigkeit und Gnade und Geduld Gottes dann erleben, an die wir jetzt schon glauben.
Für mich ist die kleine Episode sehr eindrucksvoll, die aus dem Parlament eines amerika-nischen Bundesstaates aus dem Beginn des vorigen Jahrhunderts erzählt wird:
Während einer Sitzung des Parlamentes irgendwo im Mittelwesten trat eine Sonnenfinsternis ein. Eine Panikstimmung drohte auszubrechen. Der gerade redende Abgeordnete gab ganz ruhig zu bedenken: `Meine lieben Abgeordneten! Es gibt jetzt nur zwei Fragen mit dem gleichen Resultat. Entweder der Herr kommt, - dann soll er uns bei der Arbeit finden, oder er kommt nicht, - dann besteht kein Grund, unsere Arbeit zu unterbrechen.`“
Liebe Gemeinde, diese Haltung und Einstellung ist dem christlichen Glauben angemessen. Es wird mit dem Wiederkommen Christi gerechnet, aber eben nicht mit Angst oder im Sinne einer Berechnung aufgrund von Naturereignissen, die sich auf das Ende der Welt konzentrieren und darüber die gegenwärtigen Aufgaben und Herausforderungen aus den Augen verlieren. Wir leben heute gleichsam in einer Zwischenzeit bis zur Wiederkunft Christi. In gewisser Weise sind wir „Wanderer zwischen zwei Welten“: zwischen der alten vergänglichen Welt, in der wir heute leben, und der neuen Welt, die uns Jesus Christus schon eröffnet hat und in die er wiederkommt.
Von David Ben Gurion, dem damaligen Ministerpräsidenten Israels stammt der Ausspruch: „Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“ Bleiben wir also lieber Realisten; vertrauen wir auf das Wunder, dass Jesus Christus wiederkommt, um uns endgültig aus allen Zwängen und gefahrvollen Bindungen dieser Welt zu lösen. Verlieren wir nicht den Glauben an Wunder in dieser Zeit des widersprüchlichen Lebens. Noch existiert der Adventsbetrieb mit der menschlichen Spannung und Hektik, aber zugleich hören wir jedes Jahr die Aufforderung, gelassener und froher, mit mehr Leidenschaft zu warten. Wir haben das Fundament und das Ziel unseres christlichen Glaubens im Herzen: Jesus Christus i s t gekommen und er w i r d kommen, zu suchen, was verloren ist; aufzurichten, was gebeugt ist; zu befreien, was uns gefangen hält; zu heilen, was verletzt ist.
Weil Gott zum Greifen nahe ist, darum setzt uns das Warten im Advent in Bewegung. Diese Adventsbotschaft der Wiederkunft Christi birgt in sich eine kreative Hoffnung, die uns positiv ansteckt und Mut macht. Unsere adventliche Hoffnung ist gleichsam ein trotziger Widerstand gegen die dunklen Seiten des Lebens, gegen unsere menschliche Angst und Verzweiflung. Es gibt keinen Ort und keinen Winkel auf dieser Erde, wo Gott nicht nahe wäre, seit er so Mensch geworden ist wie wir. Aus diesem Grunde hoffen wir auch auf den Mut für die Zumutung, an die Wiederkunft Christi zuglauben. Wir brauchen Mut, Lebensfreude und Kontakt zu Gott im Gebet, damit diese frohe Botschaft bestimmender Maßstab für unser Tun und Denken ist.
Am Ende unseres Lebensweges steht kein finsterer Abgrund im Gericht, sondern da geschieht die befreiende Begegnung mit Gott. Er selbst richtet uns auf. Wie so ein Christenleben schon heute in der Nähe Gottes gelebt werden kann, beschreibt Lothar Zenetti mit den nachdenkenswerten Worten:
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen;
was keiner sagt, das sagt heraus;
was keiner denkt, das wagt zu denken;
was keiner anfängt, das führt aus.
       Wenn keiner ja sagt, sollt ihr´s sagen;
       wenn keiner nein sagt, sagt doch nein;
       wenn alle zweifeln, wagt zu glauben;
       wenn alle mittun, steht allein.
Wo alle loben, habt Bedenken;
wo alle spotten, spottet nicht;
wo alle geizen, wagt zu schenken;
wo alles dunkel ist, macht Licht.“
Der Friede Gottes, welcher höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus, unserm Herrn. Amen.

Altbischof Klaus Wollenweber

19. November 2015

'nous sommes unis, wir sind vereint' - We are united

Nach den Anschlägen in Paris und den Terrordrohungen von Hannover setzen die großen Glaubensgemeinschaften in Berlin am Donnerstag, den 19.11. um 18 Uhr im Berliner Dom mit einer gemeinsamen Andacht ein Zeichen gegen den Missbrauch der Religion und für eine freiheitliche Gesellschaft.
'nous sommes unis, wir sind vereint' - ökumenische Andacht im Berliner Dom
Donnerstag, 19.November 2015, 18.00 – 18.45 Uhr

After the attacks in Paris and terror threats in Hannover, the major faith communities in Berlin are getting together for an ecumenical prayer to set a sign against the abuse of religion and for a free society.
'nous sommes unis, we are united' - ecumenical prayer  at Berlin Cathedral
Thursday, 19 November 2015, 18.00 – 18.45

18. November 2015

Buß- und Bettag - Day of Prayer and Repentance

Dass heute Buß- und Bettag ist, könnte man fast übersehen. Buße ist gerade kein Modewort. Büßen und beten - das klingt nach einer vergangenen Zeit, in der die Menschen noch Höllenfeuer fürchteten. Vielleicht liegt in diesem Tag aber eine Aufforderung zur Umkehr. Denken wir darüber nach, was wir falsch gemacht haben, wo wir vielleicht andere Menschen verletzt haben. Nutzen wir unsere zweite Chance für einen Neubeginn.
The Day of Prayer and Repentance used to be a public holiday in Germany years ago. Post offices, banks, schools, stores and businesses were closed that day. It is on the last Wednesday before November 23 and 11 days before the start of Advent. It is an occasion for Protestant Christians to pray or reflect on quiet thoughts.Repentance is not exactly a fashionable trend these days but maybe a chance to think about where we have failed or hurt people. It can be a second chance to make a new start.

16. November 2015

Inspirieren und begeistern. To inspire and to inspirit

Gestern endete unser Bibeldialog zur Apostelgeschichte. Da die Teilnehmenden alle ehrenamtlich im Verkündigungsdienst sind, ging es vor allem ums Predigen. Eine gute Predigt, da sind wir uns einig, kann die Menschen im Gottesdienst inspirieren. "Inspirieren" heißt eigentlich "begeistern". Zwar denken wir heute bei "Begeisterung" eher an freudige Erregung oder auch einfach ein besonders großes Interesse, aber ursprünglich hieß das Wort "begeistern": beleben, im Sinne von "mit Geist erfüllen". Das passt dann sehr gut auf den Gottesdienst und ist ein gutes Ziel für eine Predigt  und ganz im Geiste der Apostel.
Yesterday we ended our Bible Dialogue on the Acts of the Apostles. As all participants are volunteers in the ministry of Proclamation, our conference was most and formost about preaching. A good sermon, we all agreed, can inspire people. "To inspire" really means "to give life", "to instil spirit". That is of course a fitting goal for any sermon and any worship service and perfectly in the spirit of the Apostles.

11. November 2015

GEMEINDE INSPIRIEREN. Inspiring congregations

Heute beginnt der letzte Bibeldialog in diesem Jahr. Es treffen sich Pädikantinnen und Prädikanten aus vier Ländern, um miteinander über die Apostelgeschichte zu sprechen und Anregungen für gutes Predigen zu finden. Gut predigen; das heißt, so zu der Gemeinde sprechen, dass die Menschen angerührt sind, dass sie etwas für sich mitnehmen. Gut predigen heißt auch, Menschen zu inspirieren, sie wortwörtlich zu begeistern. 
Today we begin our last Bibel Dialogue this year. Lay preachers from 4 european countries get toegther to discuss the Acts of the Apostles and look for suggestions for good sermons. To preach well; that to speak to the congregation in way that their hearts will be touched, to give them food for thought. Preaching well also means to literally inspire people.

21. Oktober 2015

Wir brauchen die Querköpfe - We need the odd balls

Zwischen zwei Bibeldialogen ist Gelegenheit, auch einmal ein Feedback zu einer schon vergangenen Tagung einzustellen. Teilnehmer/innen vom Bibeldialog in Prag zu Jan Hus und anderen widerständigen Denkern (und Handelnden) haben mir heute noch einen Bericht zu den Inhalten unsere Tagung gemailt, den ich gerne hier im Blog einstellen möchte - siehe rechter Balken.

Between two Bible Dialogues there is opportunity to post feedback on earlier conferences. Participants sent me some texts on our conference in Prague which dealt with Jan Hus and others who thought (and acted) outside of accepted norms. In German only, but I will post it anyway.

19. Oktober 2015

Wie allgemein sind die Menschenrechte? - How Universal are the Human Rights?

Gestern ging unser Bibeldialog zum Thema religiöse Identität und allgemeine Menschenrechte zu ende. Trotz etlicher Pannen vor der Tagung, war es eine wirklich gute Begegnung. Die Referate zu Islam und Judentum (besonders Nedas und Rabbiner Rotschildts), aber auch die Ausführungen zu zum Christentum (Danke Allan, Elvira und Pfr. Ruppel!) haben viele neue Blickwinkel gezeigt und sicher unser aller Horizont erweitert. Manch ein Referat war zu lang und für eine internationale mehrsprachige Gruppe zu schnell und zu sehr „schriftdeutsch“, aber alle haben sich viel Mühe gegeben, das Beste daraus zu machen. Dank der leicht verständlichen PPPräsentation am Anfang (von Frau Westerholt) konnten wir alle mit ähnlichem Wissenstand zu den Menschenrechten einsteigen. Wie Allgemein können die Menschenrechte sein, wenn die Welt heute noch immer von großer Ungleichheit geprägt ist? Der Weg ist noch weit bis zu echter Gerechtigkeit. Die TeilnehmerInnen kamen aus Deutschland, Niederlanden, Polen, Lettland, Russland, Rumänien und Ungarn. Am Wichtigsten waren wie immer die Gespräche der TeilnehmerInnen miteinander. Die Tagung hat Anregungen zum Weiterdenken gegeben und neue Fragen aufgeworfen. Die Antworten sehen vielleicht in den Ländern ganz unterschiedlich aus aber werden auf unserem Glauben basieren.

Yesterday was the last day of our encounter conference in Religious Identity and Universal Human rights. Despite a number of blunders before the conference, thanks to a great group, all turned out rather well. Lectures on other religions (especially Neda’s and Rabbi Rothschild’s), on Bible texts and economic co-relations and violence in our holy scriptures (thank you Allan, Elvira and Rev. Ruppel) and at the pleasantly accessible introduction to the Universal Declaration of Human Rights (by Ms Westerholt) opened new views and broadened our horizon. Some lectures were a little long and for an international group with very few German native speakers a little hard to follow, but all tried to make the best of it. How universal can Human Rights be in a world of inequality and injustice? The road ahead is still long and there is much to be done. The most important part of any of our conferences is the dialogue with each other. And so whatever the new thoughts and also new questions that our participants take home to Hungary, Romania, Germany, Netherlands, Poland or Russia, their answers will differ, but they will be based on our faith.

14. Oktober 2015

Religiöse Identität und Menschenrechte - Religious Identity and Human Rights

Heute beginnt unsere Begegnungstagung "Bibel heute" zum Thema Religiöse Identität und Allgemeine Menschenrechte. Unsere TeilnehmerInnen kommen aus Ungarn, den Niederlande,, Russland, Lettland, Polen und natürlich aus Deutschland. Auch wenn wir eine kleine Gruppe sein werden, wird es eine intensive Diskussion geben. Werden wir unterschiedliche Ansichten zu den Menschenrechten haben oder verbindet uns doch unser christlicher Glaube? Dazu werden auch die Referate unserer Gastreferenten sorgen. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte stellt un Cecilia Westerholt vor. Mit Rabbiner Dr. Walter Rothschild werden wir u.A. die Frage der Beschneidung diskutieren, mit Dr. Ralph Ghadban darüber wie sich Absolutheitsansprüche von Religionen mit den Menschenrechten vertragen. Neda El Saghir wird mit uns auch über die aktuelle Situation muslimischer Frauen in Deutschland sprechen. In den Bibelarbeiten mit Pfr. Grave, Pfr. Ruppel und PfrIn Gömböcz geht es um die Themen Religion und Gewalt und "Mammon und Menschenrechte" und die Frage nach der Opferung oder doch nur Bindung von Jakobs Sohn (Isaak oder Ismael?). Das Programm ist diesmal sehr voll, aber Zeit für Gespräche ist eingeplant. Begegnung ist die erste Voraussetzung dafür, dass wir einander annehmen lernen.
Today we beginn our encounter on the topic "Religious Identity and Universal Human Rights". the participants of our rather small group come from all over Germany, the Netherlands, Latvia, Russia, Poland and Romania, so discussions will be interesting and intense. Our guest lecturers include  Rabbi Dr. Walter Rothschild, Islam scholar Dr. Ralph Ghadban, and Reverend Helmut Ruppel. It is a full agenda this time, but we do plan time for talks on the side. Encounter is the first requirement to learn to accept one another.

5. Oktober 2015

GIVE PEACE A CHANCE

Heute ging unser Europäisches Jugendseminar GIVE PEACE A CHANCE zu Ende. 24 junge Menschen zwischen 15 und 26  haben sich 4 Tage lang mit den Ursachen von Krieg und Flucht befasst. Es ging auch darum, wie Menschen manipulierbar werden, welche Rolle „peer pressure“ spielt. Zu viele Kriege und Arten von Kriegen gibt es: in Syrien, in der Ukraine und das Gedenken an die beiden Weltkriege des 20. Jahrhundert sollte auch vorkommen. Die bunt und fantasievoll erleuchtete Innenstadt von Berlin konnten wir auch nicht ignorieren und am 3. Oktober feiern wir Deutschen die Wiedervereinigung Deutschlands, da konnten wir auch schlecht im Tagungsraum bleiben. Und etwas Flucht vor der Härte der Wirklichkeit – in der Geschichte und bis heute - tat auch gut. Kein Wunder also, dass Frieden und Friedensinitiativen etwas zu kurz kamen. Das dachten wir vom Leitungsteam zwar, aber am Ende wurden die Friedensinitiativen vorgestellt, die sich die TeilnehmerInnen im Rollenspiel überlegt hatten und wir waren alle sehr überrascht, wir viel gute, kreative und gar nicht unrealistische Ideen dabei entstanden sind. Z.B. eine Freizeit für Kinder oder Jugendliche aus verschiedenen Ländern auf einem Bauernhof, wo man miteinander lebt und kocht und sich gegenseitig die Kulturen näherbringt. Eigentlich ein bisschen wie beim Bibeldialog, nur, dass wir nicht selber gekocht haben.


Today our European youth seminar GIVE PEACE A CHANCE ended. Young people between 15 and 26 spend 4 days to research causes of war and displacement. It was also about how people can be manipulated, the role of peer pressure. There are too many wars and types of wars: in Syria, in Ukraine, not to mention the two World Wars of the 20th century. We also could not ignore the fantastically lit up City of berlin or the celebrations of October 3. It was good to have some fun to balance out the harshness of reality in the past and the present. Small wonder that peace seemed to play too small a part in our conference. So we, the team, thought until we were presented with the results of the role playing group work for peace initiatives like a recreation for children or youngsters on a farm, where they would live together and cook together and learn about each other’s cultures. A little bit like a Bible Dialogue really, except we didn’t cook ourselves.

29. September 2015

GIVE PEACE A CHANCE - Jugendseminar in Berlin

Auch wenn unser Jugendseminar GIVE PEACE A CHANCE (https://www.facebook.com/schulprojektWN?fref=ts) erst übermorgen losgeht, die Vorbereitung läuft natürlich schon lange. Eben habe ich ein paar Poster vom Wettbewerb des Geschichtsfestivals gepostet. Und eine Webseite möchte ich auch gerne empfehlen: http://www.peace-counts.org/. Zusammen stellen sie zwei unserer Schwerpunkte im Seminar dar: Gedenken an die Kriege dieser Welt, nicht nur die vergangenen, und überlegen, was man aktiv tun kann um Frieden zu stiften. Das wollen wir also in berlin diskutieren mit ca 30 Menschen aus Deutschland, Österreich, Ukraine, Rumänien und Ungarn. Die meisten sind Schüler oder Studierende (Ein paar von uns sind aber schon älter, z.B. die Begleiter) Ich versuche, die Tage regelmäßig hier und auf Facebook (https://www.facebook.com/bibeldialoge) zu posten und lese auch alle Kommentare. Wäre schön, wenn außer uns 30 Leuten auch noch Andere ihre Gedanken einbringen.
Grüße aus Berlin
Tamara

Even if our youth seminar  GIVE PEACE A CHANCE doesn't begin until Thursday afternoon, the team and I as well as the school class in Austria have been preparing for a while. I posted some posters from a competition at a history festival to remember the first world war. These are the two main points in our seminar: how we think of wars, not only those in the past, and what we can do to create peace. We wil be 30 people, mostly students from Germany, Austria, Ukraine, Romania and Hungary. It would be great if others also commented and sent their thoughts via blog comment or on facebook.
Greetings from Berlin
Tamara