*** please scroll down for English text
Heute geht es los mit dem theologischen Grundkurs für ehrenamtliche.
Thema wird sein "Zur Freiheit berufen!" wir sind eine kleine Gruppe -
wohl doch zeitlich zu nah am Berliner DEKT. Zumindest haben das einige
signalisiert, die wir eingeladen hatten. Aber das heißt nicht, dass es
nicht spannend wird. Das Leitungsteam, das hier bei uns ehrenamtlich
alles vorbereitet und die Tagung durchführen wird, hat ein tolles
Programm zusammengestellt und die Gespräche werden vermutlich gerade
wegen der relativ kleinen Gruppe sehr intensiv werden. Auch Berlin kommt
nicht zu kurz beim Ausflug zur Ausstellung "Der Luther-Effekt" im
Martin-Gropius-Bau und einem freien Abend in der Berliner Innenstadt.
*** today we begin our theological basics seminar for volunteers in the church. The topic will be freedom . We are a small group, according to some that declined our invitation, we are just a little too close to the Protestant "Kirchentag" ("Church Day") which was in May and this year also in Berlin. However, this does not mean it will be less interesting. the team, also volunteers, have prepared a very good programme with Bible texts on the topic and interpretations from Martin Luther to Martin Luther King and others. We will also see the new exhibition called "The Luther Effect" at Martin Gropius-Bau.
EUROPEAN BIBLE DIALOGUES: Most posts will be both in English and in German on request; comments please in either of these languages - Die meisten Posts werden auf Wunsch zweimal, deutsch und englisch, eingestellt; Kommentare bitte auf Deutsch oder Englisch.
14. Juni 2017
24. Mai 2017
Es ist wieder Kirchentag!
Es
wird wieder schön lachende, singende, betende mesnchen, unbeschwert im Sonnenschein. Warum kann es nicht immer so sein? Wir kennen auch die anderen Bilder: Terror und Not, Flucht und Krieg.
Und Dienstag in Manchester: Tote, verletzte,
weinende und geschockte junge Menschen, die einfach nur ein Pop-Konzert besucht hatten.
Dürfen wir angesichts solcher Bilder von einer schöneren, besseren Welt träumen? Nein, sondern wir MÜSSEN uns diesen Traum
erhalten, denn er gibt uns Kraft. Der Kirchentag ist ein Fest, das diese Kraft feiert. Wir tun nicht so, als wäre alles schön und gut, auch nicht in unseren Kirchen und Gemeinden, aber es gibt viel Schönes und Gutes, das sich zu feiern lohnt. Gott sieht uns - und nicht nur das Äußere, das Bild, das wir gerne anderen von uns zeigen. Gott sieht uns, wie wir wiklich sind. Wir müssen, nein, wir können uns nicht verstellen. Und wir dürfen hoffen, dass er uns (trotzdem) in seiner Liebe annimmt. Das ist Grund für ein frohes Fest.
Die vielen fröhlichen Christen werden so manche/n Berliner/in nerven, das ahne ich schon. Ich hoffe aber, dass meine Stadt - wie so oft - auch mal tolerant sein kann gegenüber "religiösen Minderheiten".
15. Mai 2017
WEITBLICK UND ZWEIFEL. Von Abraham bis heute - VISIONS AND DOUBTS
Die Lesung und Predigt beim Gottesdienst des Bibeldialogs
für Angehörige von Menschen mit Behinderung waren Höhepunkt und Fazit der Tagung,
in der es um den Umgang mit Gewalt, Aggressionen und Konflikten ging. Das Thema
wurde sehr breit gefächert angegangen. War das vielleicht zu breit? Das habe
ich mich vorher gefragt. Ob wir den
Bogen vom biblischen Abraham, über die Aktion T4 (das so genannte „Euthanasie"-Programm
der Nationalsozialisten im 3. Reich, das in Wirklichkeit Mord an Menschen mit
Behinderungen und psychischen Krankheiten war), Patientenverfügungen in leichter Sprache bis zu praktisch orientierten Anregungen
zum Umgang mit Aggressionen bei Menschen mit geistiger Behinderung schaffen
würden, war mir anfangs noch nicht ganz klar. Wie da wohl auch heilsames Singen
und ein Besuch der Internationalen Gartenausstellung hineinpassen würden? Dank
dem wunderbaren Leitungsteam und den ebenso wunderbaren TeilnehmerInnen (aus Deutschland,
den Niederlanden und Tschechien) fügte sich alles zu einem stimmigen Ganzen in
guter Gemeinschaft. Diese gute Gemeinschaft und die intensiven Gespräche, in
denen jeder und jede offen auch über sehr persönliches sprechen kann, sind dann
auch die wichtigsten Elemente dieser Tagung, die dafür sorgen, dass die meisten
immer wieder zu dieser Tagung nach Berlin fahren – nicht alle jedes Jahr, denn irgendwas kommt dann soch mal dazwischen, aber dafür erfreulicherweise
auch in Begleitung Neuer. Nächstes Jahr (25.-29. April 2018) wollen wir uns mit dem Thema
DANKBARKEIT befassen. Dankbar für diese Begegnung bin ich auch dieses Jahr wieder.
The Bible words
and sermon in our worship yesterday at the Bible Dialogue for relatives
of people with disabilities were a perfect conclusion to the conference. Our
topic was violence, aggression and conflict and we had a very wide approach. Too
wide? I was a little concerned how we would manage the bridge from the Biblical
Abraham, via the T4-programme in Nazi-Germany (which was meant to “legally” murder
people with disabilities) all the way to practical instructions on how to deal
with aggression in people with mental disabilities. How would “healing
singing” and a trip to the International Garden Exhibition fit in? Thanks to a wonderful
team and equally wonderful group of participants from Germany, the Netherlands
and the Czech Republic it all came together and made sense. The intensive and open talks with each other are maybe the most important
reason why many are coming back to the conference and sometimes with someone new coming along.
Next year,
we will look at the topic GRATITUDE and I am indeed grateful already.
8. Mai 2017
Ein feste Burg ist unser Gott - A Mighty Fortress...
(for text in English please scroll down)
Gestern war der Höhepunkt unserer musikalischen Begegnung in Siebenbürgen: der Gottesdienst in der Michelsberger Dorfkirche, den wir musikalisch gestalten durften. Hans aus Hermannstadt führte uns durch die Liturgie und Siegfried aus Remscheid hielt die Predigt – zusammen mit Klaus-Dieter aus Berlin, Carmen aus Broos las die Bibelworte. Tomas aus Prag spielte die leisen Töne auf der Laute und Gyöngyver aus Györ spielte die lauten auf der Orgel zu unserem deutsch-siebenbürgisch-polnischen Chor, den ganz wunderbar geduldig und virtuos Ruth aus Remscheid von einem zaghaften Häuflein mit recht unterschiedlicher Begabung zu einem recht ordentlichen Chor herangezogen hat. Das Ergebnis kann man sich sogar auf Facebook anhören. (https://www.facebook.com/reinhold.henning/videos/1307767472611523/)
Gestern war der Höhepunkt unserer musikalischen Begegnung in Siebenbürgen: der Gottesdienst in der Michelsberger Dorfkirche, den wir musikalisch gestalten durften. Hans aus Hermannstadt führte uns durch die Liturgie und Siegfried aus Remscheid hielt die Predigt – zusammen mit Klaus-Dieter aus Berlin, Carmen aus Broos las die Bibelworte. Tomas aus Prag spielte die leisen Töne auf der Laute und Gyöngyver aus Györ spielte die lauten auf der Orgel zu unserem deutsch-siebenbürgisch-polnischen Chor, den ganz wunderbar geduldig und virtuos Ruth aus Remscheid von einem zaghaften Häuflein mit recht unterschiedlicher Begabung zu einem recht ordentlichen Chor herangezogen hat. Das Ergebnis kann man sich sogar auf Facebook anhören. (https://www.facebook.com/reinhold.henning/videos/1307767472611523/)
Das Singen war nicht unser einziges Thema.
Es ging um die Theologie Martin Luthers, wie wir sie in seinen Liedern finden,
denn: „So sie’s nicht singen, glauben sie es nicht,“ soll er gesagt haben und „Wer
singt, betet doppelt,“ wusste wohl schon Kirchenvater Augustinus.
Die Bibelarbeiten und Diskussionen
haben nachdenklich gemacht. Was bedeutet „Allein durch Gnade“, bauen wir wieder
auf eine neue „Werkgerechtigkeit“, wenn wir uns für bessere Menschen halten,
weil wir etwa die Umwelt schützen, uns für Geflüchtete einsetzen oder gegen den
Krieg demonstrieren? Natürlich ist es gut, sich so zu engagieren, aber wir
sollten nie vergessen, dass uns Gottes Liebe vorher schon geschenkt ist, wir
müssen sie nicht erst verdienen, können es auch nicht. Auch wenn es sich
manchmal gar nicht so anfühlt: wir sind schon selig, unser ist schon das
Himmelreich, wie es Siegfried in der Predigt gesagt hat. Alle unsere Bemühungen
sind doch nur unsere Antwort auf das Wort Gottes, wenn auch wir Gott unsere
Liebe zeigen wollen, so gut wir eben können.
Unser Ausflug zur Kirchenburg in Heltau
wurde gekrönt durch die Musik und das Bibelwort dort, es ging um den verlorenen
Sohn oder, besser gesagt, um die verschwenderische Liebe des Vaters, zu dem auch
wir immer zurück können, egal wie sehr wir uns entfernt haben. Ein feste Burg
ist unser Gott, zu Gast bei der deutschen Minderheit in Siebenbürgen lässt sich
erahnen, wie kostbar diese Gedanke ist. Nicht umsonst ist genau dieses Lied
fast schon eine Kirchenhymne.
Wir haben viel gelernt und viel
gesungen und – vor allem – Gemeinschaft erleben dürfen. Siebenbürgen – und ganz
besonders der kleine Ort Michelsberg (rum.: Cisnadioara) – hat „Heimatpotential“,
wie eine frühere Teilnehmerin es einmal ausdrückte.
In four days we went from a bunch of individuals from 5 different countries with very different levels of musical talent to a group of friends and very decent choir.
(https://www.facebook.com/reinhold.henning/videos/1307767472611523/
(https://www.facebook.com/reinhold.henning/videos/1307767472611523/
Music was not our only topic. Being guests of the German minority in Romania, we learned a lot about what it means to find God to be a mighty fortress that can stand against all odds, even the emigration of 95 % of the congregation's members. We learned about Martin Luther's theology as he put his ideas into hymns - to be sung in German, so that people could sing what they believed and believe what they were singing. There was much food for thought: We are blessed - by God's grace alone. Nothing we can possibly achieve can EARN us God's love. But we don't have to earn it. It is a gift, given to every man, woman, child. We may bot always understand this generosity in love, just like the brother of Prodigal Son - as the two young musicians told us in the Heltau fortified church who played beautiful music to underline the message of the parable.
Learning, singing and living together - that was the idea behind this Bible Dialogue.
24. April 2017
Gerechtigkeit - Justice
Gestern ging unsere pädagogische Studientagung zum Thema Gerechtigkeit
zu Ende. Es ging um die Ursprünge unserer Sehnsucht nach Gerechtigkeit, die Beiträge
der Reformation, besonders mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit, um soziale Gerechtigkeit
und Modellen für ein bedingungsloses Grundeinkommen, aber auch um Gerechtigkeit
zwischen den Generationen, die um füreinander da sein zu können und zu wollen,
auch miteinander erleben können müssen. Es wurde deutlich, dass unsere
menschlichen Vorstellungen, dass Gerechtigkeit in irgendeiner Weise an Leistung
geknüpft sein sollte, nur ungerecht sein können. Schon zur Zeit der Reformation
führte man in Wittenberg die „Gemeinen Kästen“ ein, in die die Reichen
einzahlten und aus denen den Armen nach ihren Bedürfnissen geholfen wurde. Und schon der Prophet Mohammed, dessen damals neue
Religion, der Islam, zur Zeit des Übergangs von Tausch- zu Geldgeschäften
geboren wurde, überzeugte zu Beginn auch durch seine Bemühungen um mehr
Ausgleich zwischen Arm und Reich. Das Thema Islam ist in unserer Tagung ein
wenig zu kurz gekommen, aber als Fazit blieb, dass alle Bemühungen um Gerechtigkeit
von einem Argument ausgehen können: der absoluten Gleichwertigkeit aller Menschen.
Gleich, ob wir dies ableiten von der Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott
oder den Allgemeinen Menschenrechten, auf die jeder ein Recht hat, oder der Menschenwürde,
die unantastbar ist. Bei Luther heißt es, dass der Mensch gerecht allein durch
die Gnade Gottes sein kann. Die Allgemeinen Menschenrechte – auf Unversehrtheit,
auf Wohnung, Kleidung, Bildung … - gelten für wirklich alle Menschen, egal wo sie
leben, egal was sie tun oder ob sie überhaupt arbeiten oder etwas leisten, so
wie die Gnade Gottes immer völlig unverdient geschenkt wird. Der Grundgedanke
des Bedingungslosen Grundeinkommens ist im Prinzip derselbe, der Martin Luther
antrieb.
Wir waren ein sehr vielfältige Gruppe von Jüngeren und
Älteren, (relativ) Armen und (vergleichsweise) Reichen, christlich engagierten
und kirchlich distanzierten, Berufstätigen Arbeitssuchenden, Renter/-innen,
Angestellte und Freiberufler/-innen… aus Deutschland, Polen, Ukraine und USA, und
so hat es mich doch ein bisschen überrascht, wie harmonisch die ganze Gruppe
doch war.
Yesterday we
ended the study conference on the topic of Justice or Righteousness which are
actually the same word in German. We began our search for the origins of our
yearning for justice in the Age of the reformation (but the prophet Mohammad who
funded Islam at a time when people were just changing from barter to money trade,
also convinced by his endeavours to balance the situation between the rich and
the poor and this create more justice. Most of the time we meant Justice,
thinking about how all people have equal rights to food water, clothes and
shelter, as well as participation and education… no matter where they are born
and what they are able or willing to contribute. The idea behind the (Global) Unconditional
Basic Income is just that, the same that brought forth the Declaration of
Universal Human Rights. For Martin Luther – and maybe for Mohammad as well –
the reason is that all people are equal before God, the creator of all. Luther
explained by his doctrine of justification that God no one can be justified by
his or her own achievements but all may have the grace of God through faith
alone – or simply for being there.
We were a very
diverse group with people from Germany,
Poland, Ukraine and USA, older and younger, employed, retired or jobless,
relatively rich and relatively poor, and so it was a pleasant surprise just how
harmonious our discussions were.
28. März 2017
In der Welt habt ihr Angst - In the world you will have trouble.
(Please, scroll down for English text***) Gestern ging unser Bibeldialog zum Thema „In der Welt habt
ihr Angst. Werte, die tragen“ zu Ende. Es war eine spannende Studientagung. Das
ohnehin breite Spektrum des Protestantismus (in Deutschland, den Niederlanden,
der Ukraine, Serbien und Georgien) wurde noch erweitert durch muslimische
Teilnehmerinnen aus Bosnien und Herzegowina. Kein Wunder also, dass es auch mal
deutliche Meinungsverschiedenheiten gab. Sind wir zu tolerant im „Westen“?
Dialog bedeutet nicht unbedingt, dass man am Ende einer Meinung sein muss,
solange wir zuhören und verstehen lernen wollen. War früher alles besser? Die
Stellung der Frauen in Europa hat sich eindeutig verbessert. Für Christen in der
damaligen DDR hat sich mit dem Mauerfall und der gewonnenen Freiheit auch Einiges
zum Besseren gewendet. Für die Menschen in Jugoslawien waren die 90er Jahre
geprägt von Krieg und Flucht.
Die meisten Werte, die uns allen wichtig waren und sind,
finden wir nicht allein bei den Christen, zumal sie zumeist viel älter sind als
das Christentum, oft direkt vom Judentum übernommen. Und es ist nur gut, dass
diese Werte Einzug halten konnten in die Erklärung der Menschenrechte und auch
Muslimen wichtig sind.
Sorge machte uns, wenn Menschen ihre Weltsicht auf
alternativen Fakten und Verschwörungstheorien aufbauen. Wie sollen wir damit
umgehen? Zuhören und nachfragen. Immer wieder. Demokratie ist nichts, was man
ein für alle Mal besitzt; sie muss fortlaufend erarbeitet werden. Uns Christen
gibt unser Glaube die Gewissheit, dass die Welt, die uns mitunter Angst machen
kann, in Christus überwunden ist.
*** Yesterday
we ended our Bible dialog on the subject „In the World you will have trouble“.
It was about values and whether the values we treasure so much are actually
genuinely Christian. Most are of course directly adopted from Judaism and
thankfully we also find them in the Declaration of Universal Human Rights. We did not always agree on the limits of tolerance, but with
Christians and Muslims from Eastern and Western Europe, it is no surprise that
we had a lot to learn from and about each other. Dialogue, after all, does not mean to have the same views, but to learn about the views of one another. Did things look better in the
"good old days"? For some, the old days also meant that women had to ask their
husbands if they were allowed to take a job (in Germany until the 1970s); for
Yugoslavians, the 1990s meant the end of a peaceful community and the beginning
of a brutal civil war with wounds that even today have not completely healed.
And today, there are people who build their idea of the world on alternative facts and
conspiracy theories. We realize that democracy and freedom are never anything
that one has once and for all. They need constant work and a firm stand. Christians
see faith as a gift from God. It gives us the certainty that no matter what
troubles we have in the world, in Christ, they will be overcome.
27. Februar 2017
Nun freut euch, lieben Christen g'mein. Die Reformation in ihren Liedern - The Reformation in its Hymns
Es ist schon Februar und die Leitungsteams und ich arbeiten schon eine Weile fleißig an den Bibeldialogen dieses Jahr. Der erste Bibeldialog in diesem Jahr fand aber jetzt erst statt.
Heute Vormittag reisten die Teilnehmenden wieder ab in ihre Heimatländer und Regionen in Deutschland, Polen, Tschechien, Russland, Litauen und Niederlande, den Kopf wie ich vermutlich noch voller Melodien von Luthers Liedern. Die Theologie der Reformation lässt sich über die Lieder ganz anders und besonders eindrücklich kennenlernen. Anders, als man vielleicht vermuten könnte, war es kein Luther-Fantreffen; auch Luthers Verhältnis zu den Juden und dem Islam wurden nachdenklich angesprochen. Im Rollenspiel wurden die Konflikte damals (und zum Teil bis heute) deutlich und lebhaft diskutiert. Dennoch gibt es Anlass zur Freude in der theologischen Botschaft der Reformation: nicht durch eigene Kraft und gute Taten müssen wir Gott gnädig stimmen, sondern seine Gnade ist ein Geschenk und es bedarf nur unseres aufrichtigen Glaubens, um dieses Geschenk zu erkennen und anzunehmen.
Ein Geschenk ganz anderer Art war sicher auch unser Gastreferent (und Teilnehmer), der nicht nur über die Kirchenlieder der Böhmischen Brüderunität und Michael Weiße eine Brücke zur 100 Jahre älteren Reformation und Jan Hus gebaut hat, sondern auch die hervorragende Ausstellung in der Berliner Staatsbibliothek als zusätzlichen Programmpunkt eingebracht hat.
Auf dem ersten Platz der Lutherlieder-Hitparade landete "Verleih uns Frieden gnädiglich" - auch ein Hinweis darauf, dass wir die Gegenwart und die Welt außerhalb unserer Tagungsräume nicht vergessen haben.
Today, the participants of our first Bible Dialogue this year left to travel home to places all over Germany, to Poland, Lithuania, the Czech Republic,to Russia and the Netherlands, their heads probably still full of melodies. The Reformation's theological thoughts are often more easily grasped in its hymns. We did not ignore the more disputable aspects of Luther's relationship to Jews and Islam, but at the end of the day, we were even more aware of the joy and liberation that are to be found in the fact that we do not need (nor can) work hard to gain the Grace of God, but that this Grace is God's gift, and our faith alone will let us realize and accept it.
A Luther hymn contest resulted in "Grant Peace, We Pray, in Mercy, Lord" as the winner, showing that in all our singing an rejoicing, we did not forget the world we live in today which is in great need of peace.
Heute Vormittag reisten die Teilnehmenden wieder ab in ihre Heimatländer und Regionen in Deutschland, Polen, Tschechien, Russland, Litauen und Niederlande, den Kopf wie ich vermutlich noch voller Melodien von Luthers Liedern. Die Theologie der Reformation lässt sich über die Lieder ganz anders und besonders eindrücklich kennenlernen. Anders, als man vielleicht vermuten könnte, war es kein Luther-Fantreffen; auch Luthers Verhältnis zu den Juden und dem Islam wurden nachdenklich angesprochen. Im Rollenspiel wurden die Konflikte damals (und zum Teil bis heute) deutlich und lebhaft diskutiert. Dennoch gibt es Anlass zur Freude in der theologischen Botschaft der Reformation: nicht durch eigene Kraft und gute Taten müssen wir Gott gnädig stimmen, sondern seine Gnade ist ein Geschenk und es bedarf nur unseres aufrichtigen Glaubens, um dieses Geschenk zu erkennen und anzunehmen.
Ein Geschenk ganz anderer Art war sicher auch unser Gastreferent (und Teilnehmer), der nicht nur über die Kirchenlieder der Böhmischen Brüderunität und Michael Weiße eine Brücke zur 100 Jahre älteren Reformation und Jan Hus gebaut hat, sondern auch die hervorragende Ausstellung in der Berliner Staatsbibliothek als zusätzlichen Programmpunkt eingebracht hat.
Auf dem ersten Platz der Lutherlieder-Hitparade landete "Verleih uns Frieden gnädiglich" - auch ein Hinweis darauf, dass wir die Gegenwart und die Welt außerhalb unserer Tagungsräume nicht vergessen haben.
Today, the participants of our first Bible Dialogue this year left to travel home to places all over Germany, to Poland, Lithuania, the Czech Republic,to Russia and the Netherlands, their heads probably still full of melodies. The Reformation's theological thoughts are often more easily grasped in its hymns. We did not ignore the more disputable aspects of Luther's relationship to Jews and Islam, but at the end of the day, we were even more aware of the joy and liberation that are to be found in the fact that we do not need (nor can) work hard to gain the Grace of God, but that this Grace is God's gift, and our faith alone will let us realize and accept it.
A Luther hymn contest resulted in "Grant Peace, We Pray, in Mercy, Lord" as the winner, showing that in all our singing an rejoicing, we did not forget the world we live in today which is in great need of peace.
25. November 2016
Advent Advent
Der
erste Advent ist ja diesmal wieder so früh, dass man sich noch gar
nicht an die glitzernde Deko rings um uns herum gewöhnt hat. So fühlt es
sich ganz passend an und neu und zum richtigen Zeitpunkt. Im November
sind ohnehin zusätzliche Lichter sehr willkommen. Ich freue mich auf den
Advent.
Die
Botschaft, die in Jochen Kleppers Lied "Die Nacht ist vorgedrungen" so
schön und klar verkündet, ist tröstlich, auch wenn es wohl so sein wird,
dass "noch manche Nacht wird fallen auch Menschen Leid und Schuld".
"Gott will im Dunkel wohnen" und ist bei denen, die sich nicht über die
Adventslichter und Weihnachtsmärkte freuen können, die unglücklich sind
und einsam, auf der Flucht und ohne ein Zuhause. Ich wünsche uns allen,
dass wir einader ab und zu ein Licht in der Dunkelheit sein können.
Gottes Gegenwart ist nicht immer leicht zu spüren, vor allem, wenn man
verzweifelt ist. Da kann es hilfreich sein, statt dessen die Gegenwart
eines liebevollen Menschen zu spüren.
Allen einen gesegneten ersten Advent!
The
first Sunday in Advent is really early this year, so that all the
Christmas decorations feel actually quite right, on time and
appropriate. Anyway, a little extra light is much appreciated in
November.
One
of my favorite hymns in Advent is by Jochen Klepper "The night is far
advancing, the day cannot be far" is comforting, even if or especially
when it is true that "the shades of night descend on the guilt and pain
we face" "God dwells in darkness" and so he is with those who are cannot
find pleasure in festive lights and Christmas markets, those who are
unhappy or lonely, refugees or homeless. I wish for us all that we may
be a light in darkness every once in a while. God's presence isn't
always easy to feel, espcially in times of despair. So it may be helpful
to feel the presence of a loving person instead.
A Happy time of Advent to you all!10. November 2016
Die gute Botschaft weitersagen - und wie!
Jetzt sind es schon ein Paar Tage, seit der Bibeldialog für
Ehrenamtliche in der Gemeinde zu Ende ging. Es war wieder eine besonders
angenehme Tagung, in der viele gute Gespräche schnell eine offene und
vertrauensvolle Atmosphäre entstehen ließen. Das ist besonders den
Teilnehmenden (aus Deutschland, Lettland und den Niederlanden) zu danken. Aber
auch das Team, in dieser Zusammensetzung noch recht neu hat durch gute
Vorbereitung und ein offenes Ohr für alle Fragen die Basis gelegt, auf der
alles wachsen konnte: Komm, sag es allen weiter! Das war unser Thema. Und so
ging es los mit der Frage nach dem WAS. Was ist der Kern des Evangeliums? Welche
biblischen Texte drücken dies für uns am besten aus, aber auch welche Lieder
lassen uns spüren, welche eine gute Nachricht wir zum weitersagen haben? Schon
die Morgenandachten haben uns die richtigen Anregungen mit in den Tag gegeben.
Das WIE haben wir diesmal vor allem beim Berliner Dom gesucht und schnell
gemerkt, dass es für das weitersagen der frohen Botschaft von der Liebe Gottes
keine großen Dome braucht, wohl aber eine Atmosphäre der Ermutigung und des Vertrauens,
damit sich auch Ehrenamtliche mit ihren Gaben einbringen können. Ein besonders
schönes und nachklingendes Beispiel durften wir kennenlernen mit dem heilsamen
Singen mit Ingrid Ossig vom Berliner Dom. Andere Beispiele, wie eine Gemeinde
das Evangelium auch Außenstehenden nahe bringen kann, stellt Domprediger Müller
vor. Seine Beobachtungen und Erfahrungen, dass es doch auch unter Kirchenfernen
Interesse an gelebter Spiritualität gibt, hat Mut gemacht. Jutta Becker
Plädoyer für Vertrauen auf die Kraft von Gottes Wort ließ uns auch die Wurzeln
unseres Glaubens im Jüdischen bewusst werden. Gute Neuübersetzungen zum
besseren oder leichteren Verständnis der biblischen Botschaften sind hilfreich
und nützlich, aber im Gottesdienst ist es wichtig zu erinnern, dass diese Worte
eben nicht alltäglich sind, sondern ein Schatz und eine Kraftquelle, etwas Besonderes
und Heiliges. Offen blieben manche Fragen und Sorgen, zumal in kleinen Gemeinden
in der Diaspora bzw. in einem fast völlig säkularen Umfeld, ob denn die Sprache
der Lutherbibel die Menschen erreicht, die nicht zum Nachgespräch bleiben
wollen, wo sie Verständnisfragen stellen könnten.
3. November 2016
Komm, sag es allen weiter - Go, tell it on the mountains
Gestern ging es schon wieder weiter mit dem Bibeldialog für Ehrenamtliche in der
Gemeindeleitung. Eine eher kleine Gruppe, aber dafür auch wieder sehr
engagierte Menschen. Es geht uns darum, wie wir das Evangelium
weitersagen können. "Komm, sag es allen weiter! Aber was? und Wie?" ist
die Überschrift. Mit dem Was ging es gestern und heute los: was ist denn
die Essenz des Evangeliums? der guten Nachricht? Worauf kommt es an? Und wenn wir das
wissen, fragen wir, wieso wie so oft das Weitersagen allein den TheologInnen
überlassen wollen.
Yesterday we started this year's last Bible Dialogue. A small but deeply committed people, congregation elders will discuss and experience what it is that make the Gospel so precious, what is the good news that we want to tell on the mountain and shout into each house? And why do we often feel this is not our job, but the pastors'?
Yesterday we started this year's last Bible Dialogue. A small but deeply committed people, congregation elders will discuss and experience what it is that make the Gospel so precious, what is the good news that we want to tell on the mountain and shout into each house? And why do we often feel this is not our job, but the pastors'?
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