27. Juli 2015

Wondrous diversity - wundersame Vielfalt

Yesterday was the last day of our international study conference for (mostly) theology students. 20 Students and a conference team from 11 different countries (European and African) and various denominations worked and lived together for the better part of 5 days on the topic of "Miracles and Laws, the freedom and limits of interpretation". We could experience how the diversity of our Christian faith with all its denominations and cultural differences is a great gift. Every culture, every denomination has something to contribute to our search of the truth. Julian guided us through the Bible following the tracks of the commandment not to commit adultery, showed us how even in the Bible interpretations have always changed. And so interpretations need to live with the times without losing the heart of the message. The people, who heard Moses speak, lived in a world much different from ours. The world of Lithuania or Switzerland today is not much like the world in Romania or in Ghana. And yet, the Bible can speak to all of us: the Israelites in the desert, the crowds who listened to Jesus' Sermon on the Mount - and us today. We read the Bible in different ways, but by discussing the Holy Texts together, we notice how it is often our personal background that determines our interpretation and that there is sometimes more than one way to understand a text. And so the Bible doesn't just grace us with a glimpse of Truth, it allows us the freedom to discover the wealth of diversity.
Gestern war der letzte Tag unsere internationalen Studientagung für (hauptsächlich)  Theologiestudierende. Ein ehrenamtliches Leitungsteam und 20 Studierende aus insgesamt 11 Ländern (Europa und Afrika) und etlichen Konfessionen haben fast 5 Tage lang am Thema "Wunder und Gesetz. Freiheit und Grenzen der Interpretation" gearbeitet. Wir konnten die Vielfalt unseres christlichen Glaubens mit allen seinen Variationen und kulturellen Unterschieden als Reichtum erleben. Jede Kultur, jede Konfession hat etwas beizutragen bei der Suche nach Wahrheit. Julian führte uns anhand des Beispiels des Gebots gegen den Ehebruch durch die Bibel und zeigt, wie sich auch schon in den Heiligen Schriften Interpretationen ändern. Ohne solche Veränderungen mit den Zeiten geht das Herz einer Botschaft verloren. Moses' oder Jesu Zeitgenossen lebten in einer anderen Welt als wir heute in Lettland, Deutschland, Tschechien oder der Elfenbeinküste. Die Bibel spricht uns aber alle an: die Menschen zu Jesu Zeiten ebenso wie uns heute. Wir lesen sie unterschiedlich aber wenn wir sie zusammen lesen, merken wir erst, wie oft unser persönliche Híntergrund unsere Interpretation beeinflusst. Manchmal gibt es mehr als eine Art, einen Text zu verstehen. Und so schenkt die Bibel uns nicht nur einen winzigen Blick auf die Wahrheit, sondern auch die Freiheit den Reichtum der Vielfalt zu entdecken.

22. Juli 2015

MIRACLES AND LAWS - WUNDER UND GESETZE

Heute geht die Theologische Studientagung los, in der wir uns mit der Freiheit und den Grenzen der Interpretation biblischer Texte beschäftigen werden. Kann man denn die Wundergeschichten in der Bibel anders als bildlich verstehen? Was aber ist mit den Geboten? Sind die so eindeutig, dass sie keiner Interpretation bedürfen?
Insgesamt sind wir nun doch 28 geworden - mit dem Team und der Referentin. Es wird mit Sicherheit sehr spannend, denn die Unterschiede in den Kirchen, auch wenn sie zur Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa gehören, sind ja durchaus beträchtlich. Aber auch katholische und orthodoxe Studierende werden dabei sein. Vielfalt kann ein großer Schatz sein und uns davon abhalten, uns unsere Bibel in die Tasche zu interpretieren, so wie es uns gerade angenehm ist. Je mehr "Wahrheiten" wir miteinander teilen und annehmen können, je mehr "Wahrheiten" wir auch hinterfragen und kritisch betrachten, um so näher kommen wir vielleicht der Wahrheit.
Today we begin our theological study conference which will deal with the freedom and limits of interpretation of Biblical texts. Can one even take the miracle stories  in the Bible literally? But what about the commandments, are they so clear that they require no interpretation?
We are happy that the group now consists of 28 people, including the team and our guest speaker. All in all 10 different countries are represented. Besides those from churches of the Community of Protestant Churches in Europe, there are also Orthodox and Catholic students and twoo studetns from Africa. Can we take the differences in our theological approaches as the wealth of diversity that may prevent us from interpreting the Bible as it seems convenient? Maybe the more "truths" we hear and accept, and the more "truths" we question and scrutinize, the closer we get to the TRUTH?

14. Juli 2015

Familien-Bibel-Dialog - Family Bible Dialogue

Am Sonntag schon ging unser Familien-Bibeldialog zum Thema "Geschwister" zu Ende. Zum ersten Mal bei einem Europäischen Bibeldialog waren Kinder nicht nur zufällig dabei sondern als richtige Teilnehmerinnen und Teilnehmer und haben auf ihre Weise an den gleichen Bibeltexten gearbeitet wir die Erwachsenen. Besonders beeindruckt hat die Kinder (zwischen 6 und 8) und die Erwachsenen (ca. 20 bis über 70) der Besuch im Bibelkabinett (von Cansteinsche Bibelanstalt in Berlin e.V.), wo sie die noch viel größere Altersspanne der biblischen Schriften in der Schreibwerkstatt selbst ausprobieren konnten, aber auch viel über die anschaulichen und lehrreichen Konzepte des Bibelkabinetts erfahren konnten. Mareike Witt, die pädagogisch-theologische Mitarbeiterin im Bibelkabinett, hat es geschafft, nicht nur das Interesse unserer Kleinen mit Hilfe von spannenden Dingen und Aktivitäten zu halten, sondern auch uns Erwachsenen viel Neues und Anregendes mitzugeben. Ob eine uralte Familienbibel oder die neueste Erfindung: die wasserdichte Bibel, ob Keilschrift in Speckstein ritzen oder den Druckfehler auf der King-James-Bibel auf einer Seite mit der Lupe aufspüren, die Zeit verging schnell. Ein Höhepunkt war dort natürlich auch das Buch mit der Josephsgeschichte in Legosteinen, das jüngste Projekt des Bibelkabinetts: http://www.bibelkabinett.de/

Sunday we ended our first Bible Dialogue for the whole family on the the topic "Brothers and Sisters". The children were also full participants and worked (and played) withthe same Bible passages as the adults. What was especially impressive: the treasures at the Bible Cabinet. We got to see very old family Bibles as well as the newest invention, the water proof Bible; scratching hieropglyphs into soft stone or checking the "Bible on one page" for errors by magnifying glass. Mareike Witt managed to hold everybody's interest by a diversity of activities and information on the history of the Biblical scriptures, children and adults alike. Time just flew by. One highlight was of course the youngest project of the Bible Cabinet: the story of Joseph and his brothers in Lego-Bricks.

9. Juli 2015

Brothers and sisters - Geschwister

Gestern hat unsere erste (noch etwas experimentelle) europäische Familientagung begonnen, mit 5 Kindern aus Rumänien und Ungarn (und ihren Eltern natürlich), außerdem TeilnehmerInnen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Lettland, Russland und Tschechien, alles Brüder, Schwestern, Eltern oder Großeltern. Gleich am ersten Abend haben wir uns mit dem Mythos der harmonischen Geschwisterbeziehungen auseinandergesetzt. Schon in der Bibel sind diese schönen, idealisierten Beziehungen nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme, auch wenn die Liebe zu einander uns oft hilft, Rivalitäten zu überwinden. Besonders, wenn Geschwister um die Liebe der Eltern konkurrieren, ist das nicht immer leicht. Bei Kain und Abel führte das zum Brudermord. Aber Gott hat auch Kain nicht verstoßen sondern ihn unter seinen besonderen Schutz gestellt. So ist diese Geschichte im ersten Buch Mose vielleicht weniger ein Aufruf, nicht neidisch zu sein, oder Ungerechtigkeiten nicht anzuklagen, sondern ein Hinweis darauf, dass wir Menschen die Gnade Gottes, seine unergründliche Liebe durch nichts erarbeiten können. Sie wird uns geschenkt und manchmal merken wir das erst viel später.

Yesterday we began our (still slightly experimental) European Family Dialogue with children and adults from 9 different countries. In the first evening, we already we looked at the myth of the harmonious relationship between siblings. Even the Bible has those stories about serious conflicts and rivalries among siblings. We heard many stories of competetions among siblings for the love ot their parents, even if love may help us overcome such feelings most of the times, it is hard when the parents' affections seem to be unjustly given. Cain murdered his brother Abel for no other reason but that God looked upon Abel's sacrifice with more favor than on Cain's. But God did not strike Cain down, but placed him under his special protection. And so the story may not be an order to not be envious or to suffer injustice, but rather a reminder that nothing we can do can ever earn or achieve God's love. It is a gift, even if we may not even feel it until much later.