22. Februar 2025

Du hast die Wahl

Am Sonntag gehen verantwortungsbewusste deutsche Bürger*innen zum Wählen. Viele haben sogar schon per Briefwahl abgestimmt. Es gibt zig Parteien, die zur Wahl stehen. Bei manchen habe ich gar keine Vorstellung davon, was sie eigentlich wollen. Bei anderen dagegen schon… 

Und ich weiß, in was für einem Land ich leben will. Ich bin eigentlich ein großer Fan meines Landes, also Deutschland. Nicht die Sorte Fan, die sich eine Fahne auf den Balkon hängt, aber ich freue mich, in einer bunten Gesellschaft zu leben, wo die unterschiedlichsten Menschen miteinander klarkommen. Mit bunt meine ich nicht nur die Hautfarben, sondern auch die Ansichten. Ich streite manchmal ganz gerne, und ab und zu stelle ich fest, dass manche meiner Meinungen gar nicht so feststehen.

Ich mag es auch, dass die meisten Menschen in meinem Land ein Leben in Würde leben können und dass es auch Menschen gibt, die sich darum bemühen, dass die, denen das noch nicht gelungen ist, Hilfe bekommen. Es schmerzt mich, dass immer noch Menschen durch die sozialen Netze durchfallen, oder keinen Therapieplatz bekommen, obwohl sie ohne Hilfe sich oder andere gefährden könnten. Ich finde es sehr ok, dass auch diejenigen ihre Meinung sagen können, denen ich deutlich widersprechen will. Aber das heißt nicht, dass jede Verdrehung von Tatsachen noch als Meinung akzeptiert werden muss.

Also ja, ganz sicher bin ich noch nicht, wem ich meine Stimme morgen geben will, aber ich habe eine sehr klare Vorstellung, wem ich sie auf keinen Fall geben kann. Menschen per se abzuweisen, auch wenn sie in Not sind und Hass zu verbreiten auf die, die es ohnehin nicht leicht haben, geht mir gegen meine christliche Hutschnur. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ – sagt Jesus Christus (https://www.die-bibel.de/bibel/EUE/MAT.25). Gilt auch für Schwestern. Oder Transgeschwister.

Wenn Euch/Ihnen Eure Mitmenschen nicht egal sind, schaut Euch die Wahlprogramme an und wählt eine Partei, die allen Menschen Menschenrechte zugesteht.

18. Februar 2025

Frauen an die Macht? Bibeldialog im Kloster Stift zum Heiligengrabe 27.-31.8.2025

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Ab morgen  planen wir wieder einen Bibeldialog im Kloster Stift zum Heiligengrabe, das wir schon letztes Jahr  als Tagungsort schätzen und lieben gelernt haben. Die Atmosphäre als ein Ort der Einkehr passt gut zu den Bibeldialogen. Im August geht es also weiter: vom 27. bis 31. August beschäftigen wir uns dort mit wirkmächtigen Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft. Ich bin gespannt auf unser Programm. Die ersten Anmeldungen haben wir schon. 

17. Februar 2025

Familie MIT Wenn und Aber | 19.-22.6.25 in Wittenberg

Wenn ich gerade  wieder nur ab und zu etwas poste, dann liegt das auch daran, dass wir gerade viel am Planen sind. Zum Beispiel werden im Juni gleich drei Bibeldialoge in Präsenz stattfinden. zwei davon sogar gleichzeitig und in Wittenberg. Das muss also wirklich genau geplant werden, denn noch gibt es mich nur einmal. 

Wo Menschen mit schwerer physischer und/oder kognitiver Behinderung zur Familie gehören, ist jeder Tag eine besondere Herausforderung. Wie kann Familie gelebt werden – so, dass niemand ausgeschlossen oder überfordert ist? Auch wenn der Sohn oder die Tochter das Elternhaus verlassen hat und in einer Einrichtung lebt, hört die Sorgearbeit meist nicht auf. Wie finden Familien die Unterstützung und Ermutigung, die sie brauchen?

Auch im ehrenamtlichen Leitungsteam ist ein Elternpaar mit einer schwerstmehrfachbehinderten Tochter vertreten. Das Team weiß also gut, worum es geht.  Hier wird auch niemand mit wohlfeilen Ratschlägen zugetextet, sondern es gibt viel Zeit für den persönlichen Austausch, inklusive gute Ideen zum Weitersagen.

Mehr Informationen findet man auf der Website der Evangelischen Akademie zu Berlin: https://www.eaberlin.de/besondere-familie. Da die Begegnung auch etwas kostet, bitte alle ernstgemeinten Anmeldungen immer über unsere Website - oder per E-Mail an mich: hahn@eaberlin.de.  

Gerne auch weitersagen!

10. Februar 2025

Du sollst dir kein Bildnis machen - geht das?

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Können wir denn anders, als uns ein Bildnis zu machen von Gott? Ich meine nicht einen alten Mann mit Vollbart, sondern eher eine bestimmte Vorstellung davon, wie Gott wohl sein mag. Wir wollen doch ein möglichst "gottgefälliges" Leben leben - dazu müssten wir aber wissen, was Gott gefällt. Die Bibel scheint da recht widersprüchliche Hinweise zu geben. Und die sind über die Jahrtausende immer wieder sehr unterschiedlich interpretiert worden. Meist so, wie es gerade den jeweiligen Machthabern oder eben Gottesvorstellungen passte.

Sich ein Bildnis von jemandem zu machen, heißt oft, ihn oder sie festzulegen auf das, was wir zu wissen glauben. Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde (Gen1,27). Versuchen wir mit unseren Gottesbildern, Gott festzulegen? Darüber werden wir heute Abend ins Gespräch kommen. Ich bin gespannt. Anmelden kan man sich  bis mittags noch: https://www.eaberlin.de/bildnis

(Die Veranstaltung ist online und gratis, aber den Link gibt es nur nach Anmeldung. Notfalls auch per Mail an: hahn@eaberlin.de.)


29. Januar 2025

Psalmen im Dialog zwischen Judentum und Christentum

Der Jude Jesus starb mit Worten eines Psalms auf den Lippen. Zu welchen Gelegenheiten kommen Psalmen in unserem Leben vor? Nur im Gottesdienst? Viele Konfirmand*innen wählen einen Psalmvers als Konfirmationsspruch. Lesen Juden Psalmen genauso wie Christen?

An zwei Abenden wollen wir mit Rabbiner Dr. Walter Rothschild und dem evangelischen Theologen Holger Schmidtke über das biblische Buch der Psalmen ins Gespräch kommen.

Heute geht es um den Gebrauch der Psalmen im jüdischen und christlichen Gottesdienst und darum, welche Rolle Psalmen in unserem Leben, in besonderen Situationen und im Alltag, spielen können.

Morgen (30. Januar 2025) werden wir uns dann gemeinsam mit den Referenten einige ausgewählte Psalmen und ihre Bedeutung genauer ansehen.

Schon das Vorgespräch zwischen den beiden war sehr interessant. Über 100 Menschen haben sich angemeldet. Ich bin gespannt, wieviele dann heute abend zugeschaltet sind.

 

13. Januar 2025

Trinität | Dem Geheimnis eine Chance geben. Onlineabend am 13.1.25

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Heute Abend findet der erste Online-Dialog zu Glaubensfragen dieses Jahr statt. Es sind fast 60 Anmeldungen auf der Liste, weil wir über die Feiertage nicht aufgepasst haben, den eigentlich sollen es nicht so viele sein, denn es geht ja ums Gespräch. Das Motto ist „Frag doch mal“ und Holger Schmidtke, evangelischer Theologe und Religionslehrer beantwortet dann Fragen oder wir diskutieren miteinander, was uns in Punkto Glauben bewegt oder irritiert.

Heute geht es um „Trinität“. Vater und Sohn und Heiliger Geist: Dreimal eins macht eins? Das geht nicht auf. Wie kann Jesus denn sein eigener Vater sein? Oder hat er Selbstgespräche geführt? Wie verstehen wir heute die Lehre vom dreieinigen Gott und was bedeutet sie uns? Darüber wollen wir miteinander ins Gespräch kommen.

Zum Anmelden ist es inzwischen zu spät, aber am 10. Februar  gibt es wieder einen Abend nach dem Motto Frag doch mal, dann zum Thema: „Du sollst dir kein Bildnis machen | Vom Umgang mit unseren Gottesvorstellungen“. Wer auch Fragen will, kann sich da noch anmelden: https://www.eaberlin.de/bildnis.

Euch/Ihnen allen eine gute Woche!
Tamara

10. Januar 2025

Gottesdienst und Musik im Berliner Dom und online

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Das kommende Wochenende am Berliner Dom wird wieder musikalisch, aber am Samstag muss man dazu eben doch in Berlin sein: Johann Sebastian Bach (1685-1750): Weihnachtsoratorium (Kantaten IV-VI). Das sollte man (mindestens) einmal im Leben live erlebt haben

Nach Weihnachten und zu Beginn eines neuen Jahres erklingen im Berliner Dom traditionell die Kantaten 4-6 aus Johann Sebastian Bachs berühmtem ‚Weihnachtsoratorium‘. Im Mittelpunkt steht der neugeborene Heiland, von dem ein Glanz ausgeht, der „all Finsternis verzehrt“: Das göttliche Licht erhellt mit seinen „Gnadenstrahlen“ die „Herzensstube“ der Menschen. Im oft grauen und tristen Januar bietet Bachs Musik mit ihrer Wärme und Strahlkraft eine willkommene Abwechslung: helle Klänge und Wärmeströme für die Seele unter der erleuchteten Domkuppel. Der Oratorienchor der Berliner Domkantorei singt, begleitet vom Barockorchester Aris et Aulis, unter der Leitung von Domkantor Adrian Büttemeier.

Ja, kostet Eintritt, denn der musikalische Genuss muss ja auch finanziert werden.

Aber am Sonntagmorgen ist der Dom zum Gottesdienst für alle offen und natürlich ohne Eintritt oder Besichtigungsgebühr. Von 10.00 bis ca. 11.30 Uhr feiern wir also im Dom zu Berlin den GOTTESDIENST MIT KINDERGOTTESDIENST UND ABENDMAHL. Die Predigt kommt von Dompredigerin Christiane Münker. Musikalisch wird es so beeindruckend wie am Samstagabend, denn es singt der Oratorienchor der Berliner Domkantorei, der wieder vom Barockorchester Aris & Aulis begleitet wird. Die große Sauerorgel spielt einer meine Lieblingsorganisten: Jakub Sawicki.

Und wer nicht in Berlin ist, kann den ganzen Gottesdienst auch wieder als Live-Übertragung auf https://www.berlinerdom.de/live erleben.

Natürlich ist das wieder nicht das Einzige, was am Wochenende im Dom stattfindet. Die Konzerte, Andachten und sonstigen Angebote, für die man persönlich in den Dom hineingehen muss, findet man hier.

Und wer wie ich nicht genau zu 10 Uhr live mit-streamen kann, findet die Gottesdienste auch noch später in der Mediathek des Berliner Doms.

Euch/Ihnen allen ein gesegnetes Wochenende

Ihre/Eure Tamara

 

7. Januar 2025

Das Bibeldialogsjahr hat begonnen!

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Urlaub ist zu Ende. Das Büro und der Alltag haben mich wieder und die Planung für die Bibeldialoge dieses Jahr ist natürlich schon längst in vollem Gange.

Erstmal geht es online los, mit den "Frag-doch-mal-Abenden zu aktuellen Glaubensfragen. 

Der erste Online-Dialog zum Thema Trinität ist auch schon recht gut gebucht. Eigentlich  finde ich ja 30 Teilnehmer*innen  oder sogar ein paar weniger ganz gut, weil dann eher alle auch ihre Fragen stellen können, aber da sich immer einige  dann doch nicht dazuschalten, nehmen wir meist alle in die Liste derer auf, die den Link bekommen. 

Wie läuft das dann mit dem Online-Abend? wenn wir nicht ganz so viele sind,  gibt es meist eine kleine Vorstellungsrunde, ein oder zwei Sätze, wo man so gerade am Computer sitzt und was man zum Thema des Abends (kurz) sagen möchte. Dann gibt es den theologischen Input durch Holger Schmidtke - je nach Thema kürzer oder länger, mal mit PPP, mal ohne. Und schließlich die Möglichkeit Fragen zu stellen und auch zu kommentieren, eigene Gedanken zum Thema einzubringen. Holger sagt immer wieder, dass er selbst viel lernt in diesen Diskussionen, die eigentlich immer erstaunlich offen und vertrauensvoll sind - denn immerhin kennen sich die Teilnehmer:innen nicht, die aus ganz Deutschland und ab und zu aus anderen Ländern mitmachen.  Also wir damals, zu Beginn der Covid-Pandemie, mit dieser Reihe begonnen haben, dachten wir noch, es sei eine Notlösung, weil es bei den Bibeldialogen  vor allem um Begegnung geht, Inzwischen gibt es schon etliche, die fast jedes Mal dabei sind. Ist ja auch bequem, so vor dem eigenen PC, in Hausschuhen und mit dem Tee oder wein aus der eigenen Küche... Holger, der nicht nur theologisch viel Wissen hat, sondern als Pädagoge dieses Wissen auch gut vermittelt kann, hat es einfach gut drauf. 

Jeden Monat, meist am 2. Montag, geht es um 18.30 Uhr (Berliner Zeit) los und gegen 20:30 Uhr machen wir (fast) immer pünktlich Schluss.

Ach ja, der erste Abend-Dialog in 2025 ist kommenden Montag und ein paar Anmeldungen lassen wir noch zu: Trinität. Dem Geheimnis eine Chance geben, Montag, 13. Januar 2025, 18:30 - 20:30 Uhr.

Vater und Sohn und Heiliger Geist: Dreimal eins macht eins? Das geht nicht auf. Wie verstehen wir heute die Lehre vom dreieinigen Gott und was bedeutet sie uns? Darüber wollen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen.

Die Teilnahme an den Online-Dialogen ist kostenlos. Mehr zum geplanten Inhalt und die Möglichkeit, sich  verbindlich anzumelden finden Sie auf der Website der Evangelischen Akademie zu Berlin: https://www.eaberlin.de/trinitaet. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an hahn@eaberlin.de.

Die Online-Dialoge zu aktuellen Glaubensfragen sind übrigens eine Zusammenarbeit der Europäischen Bibeldialoge mit dem Evangelischen Forum Berlin/Brandenburg (Landesverband der Evangelischen Akademikerschaft e.V.). 

6. Januar 2025

20*C+M+B+25

Was bedeuten die Zeichen 20*C+M+B+25 an der Haustür?

20*C+M+B+25: Diese Zeichen kann man ab jetzt an vielen Haustüren sehen. Sie stammen von den Sternsingern. Bei der Aktion der Kirche gehen Mädchen und Jungen von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Kinder in Not. Am 28. Dezember wurde die Aktion eröffnet und die Kinder und Jugendlichen offiziell ausgesendet.  

Sie schreiben auch die geheimnisvollen Zeichen an die Haustüren oder daneben. Die Reihe von Zahlen und Buchstaben setzt sich aus der Abkürzung für einen lateinischen Spruch und der aktuellen Jahreszahl zusammen.

C, M und B stehen für „Christus Mansionem Benedicat“. Übersetzt bedeutet das: „Christus segne dieses Haus“. Die Jahreszahl umschließt diesen Segensspruch.

3. Januar 2025

Kein verspäteter, ein immerwährender Weihnachtsgruß

Die Weihnachtszeit ist noch nicht vorbei und so ist es noch zeit für ein kurzes aber tragendes Gedicht, dass mit Hans Klein aus Hermannstadt geschickt hat. Ich habe über die Weihnachtstage  den Computer ausgelassen . Bin ich nun zu spät dran? Nein, nicht für diesen Text, der daran erinnert, dass wir auch und gerade in  sorgenvollen Zeiten  auf eins Vertrauen dürfen:

"Gott hat seinen Sohn
in unsere vom Chaos bedrohte Welt gesandt,
um uns zu zeigen,
dass er uns nicht verlässt
und nicht verlassen wird."

Danke, lieber Hans!


‘God has sent his Son  

into our world threatened by chaos, 

to show us

that he does not leave us

and will not abandon us.’