***
If you wish to read this post in
English, please let me know: hahn@eaberlin.de
Wie würde ich die Zeitung lesen,
wenn ich über die Europäischen Bibeldialoge so viele wunderbare Menschen aus
anderen Ländern kennengelernt hätte; wenn ich ihre Gedanken zu ganz
existentiellen Fragen, zur Bibel und ihrem Glauben nicht im Gespräch hätte
erfahren dürfen?
Würde ich so sehr für die Menschen
in Georgien beten, wenn ich die Freiwilligendienstler:innen aus Georgien nicht
bei unserem Jugendseminar „Zivilcourage“ erlebt hätte? Und wäre ich erschüttert
über den Ausgang des ersten Wahlgangs in Rumänien, wenn wir nicht seit Jahren
Freunde in Siebenbürgen hätten?
Ein Freund in Hermannstadt ist
seit vielen Jahren Hans Klein, Professor em. der Theologie und Dichter.
Dichtung hat viel mit Verdichten zu tun. Im Gedicht sagen wenige Worte mehr als
ein rhetorischer Schwall von Haupt- und Nebensätzen. Aus dieses Jahr schickt
mir Hans sein Adventsgedicht. Die Wahl des neuen Präsidenten muss wiederholt
werden, das Hoffen und Beten bleibt. Und das Nach-wie-Vordenken.
Advent 2024
Wir haben viel Freiheit
und wünschen uns mehr.
Was wir brauchen, ist
Geborgenheit und Anleitung,
damit recht umzugehen.
Es geht uns recht gut
und wir ersehnen mehr,
Was wir brauchen, sind:
offene Augen und Ohren
zu erkennen, wann, wo und wie
wir helfen können.
Wir halten Ausschau nach
Möglichkeiten sinnvollen Lebens.
Was wir brauchen, sind:
Menschen, die hören
und sich einsetzen.
Ich rufe laut:
Hosianna, hilf doch, Herr!
Und als Echo hallt zurück:
Höre zu, setz dich ein,
zeige, wie es gehen kann.
Danke,
Hans!